Rheinpfalz Alle US-Hubschrauber sind abgeflogen

Die wegen ihrer lautstarken nächtlichen Übungsflüge seit vielen Jahren heftig umstrittene Hubschraubereinheit des Landstuhler US-Heliports Kirchberg hat ihren Standort vollständig verlassen. Dies hat Generalmajor John O′Connor von der US-Army diese Woche Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU) mitgeteilt.

Nur noch wenige Mitglieder der Einheit seien mit Zusammenpacken beschäftigt, die Hubschrauber selbst wurden bereits alle ins bayerische Grafenwöhr abgezogen, berichtete der Kommandant dem Bürgermeister. Hubschrauberflüge ins US-Hospital fänden nur noch im Falle von Krankentransporten statt, so O’Connor. Degenhardt zeigte sich erfreut von der Tatsache, dass der ursprünglich für spätestens Ende September 2014 angekündigte Abzug (die RHEINPFALZ berichtete) bereits jetzt abgeschlossen sei. „Damit findet ein schwieriges Kapitel deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit ein gutes Ende“, sagte der CDU-Politiker, der seit vielen Jahren auf eine Entlastung der gerade in den warmen Sommermonaten lärmgeplagten Bevölkerung hingewirkt hat. Von Mai bis September hatte die Einheit auf dem Kirchberg per Sondergenehmigung aus dem Berliner Verteidigungsministerium seit mehr als einem Jahrzehnt das Recht, bis nachts um zwei Uhr im Tiefflug im Raum Landstuhl zu trainieren. Nach Protesten aus der Bevölkerung und etlichen politischen Resolutionen machten die Amerikaner in den vergangenen Jahren zwar diverse Zugeständnisse und verzichteten auf Übungsflüge nach Mitternacht, doch der Forderung nach einer Verlegung des weiterhin als sehr belastend empfundenen Trainings auf einen Truppenübungsplatz wie Baumholder kamen die Amerikaner nicht nach. Da die Proteste nicht endeten, zogen Stadt und Verbandsgemeinde Landstuhl zuletzt auch juristische Schritte in Erwägung und wollten vor Gericht ziehen, um ein luftverkehrsrechtliches Genehmigungsverfahren für das aktuelle Betriebsprogramm des Heliports – und damit weitere Entlastungen – zu erzwingen. Wie mehrfach berichtet, hat der US-Heliport nach Einschätzung des Fachanwalts der Verbandsgemeinde derzeit nur eine sogenannte fiktive Genehmigung, die darauf fußt, dass der Heliport schon vor 1959 angelegt wurde. Stadt und VG erachteten diese fiktive Genehmigung als nicht mehr gültig. Im Februar teilte die Army mit, dass die Einheit bis September nach Bayern verlegt werde. Dieser Ankündigung kamen die Amerikaner nun früher als gedacht nach. (oef)

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