Rheinpfalz Alle Hände voll zu tun

Zwei Drittel der Handwerksbetriebe seien zu mehr als 80 Prozent ausgelastet, sagte Brigitte Mannert, Präsidentin der Handwerkska
Zwei Drittel der Handwerksbetriebe seien zu mehr als 80 Prozent ausgelastet, sagte Brigitte Mannert, Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz.

„2018 war ein gutes Jahr für Rheinland-Pfalz, das Wirtschaftswachstum war so gut wie nie zuvor.“ Das war denn auch Anlass für Daniela Schmitt, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer der Pfalz optimistisch ins neue Jahr zu blicken.

Vor rund 200 Gästen aus Handwerk, Wirtschaft und Gesellschaft zeichnete Schmitt im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Kaiserslautern ein positives Bild der Wirtschaftsentwicklung, an der das Handwerk großen Anteil habe. Die Auftragsbücher seien voll, der Export weise Rekordzahlen auf, der Arbeitsmarkt boome, selbst die Ausbildungsverhältnisse seien gestiegen, skizzierte Schmitt Rheinland-Pfalz als einen sehr erfolgreichen, innovativen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. Dabei dürfe der Mangel an Fachkräften nicht übersehen werden. „Das Fundament der Wirtschaft droht brüchig zu werden“, verwies Schmitt auf notwendige Maßnahmen, Fachkräfte zu gewinnen. Sie forderte deswegen eine gute Balance der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Eine berufliche Ausbildung benötige die Wertschätzung, die sie verdiene. Dazu sei der Meisterbrief ein wichtiges Instrument. Projekte wie Schulpraktika, Ausbildungsbotschafter, Unternehmertage und Integration von Migranten sind für Schmitt geeignete Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften. Das Handwerk frage nicht, wo Arbeitskräfte herkommen, sondern wo sie hinwollen, so die Staatssekretärin. Die Präsidentin der Handwerkskammer, Brigitte Mannert, wartete ebenfalls mit einer guten Nachricht auf: Für das pfälzische Handwerk sei 2018 ein erfolgreiches Jahr gewesen. Betriebe hätten nach wie vor alle Hände voll zu tun. Zwei Drittel der Betriebe seien zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Obwohl im vergangenen Jahr 2559 neue Ausbildungsverträge geschlossen worden seien (gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 8,2 Prozent), bereite der anhaltende Mangel an Fachkräften Sorge. Das Handwerk werde alles tun, um dem zu begegnen, verwies sie auf Ausbildungsbotschafter, die selbst Handwerker sind und Schülern Karrierechancen in handwerklichen Berufen nahebringen. Im Kampf gegen den Nachwuchsmangel habe sich auch die neu eingeführte Berufsorientierungswerkstatt bewährt. Noch halte der Trend zur Hochschule ungebrochen an. Außerdem biete das Handwerk auch Mädchen tolle Chancen im Berufsleben, sprach Mannert vom Handwerk als einem guten Platz für Frauen. Die Digitalisierung schreite auch in dieser Branche voran, erinnerte Mannert an rund eine Million Euro, die als geförderte Investitionen 2019 in die digitale Ausstattung handwerklicher Bildungszentren fließen. „Die meisten Betriebe sind dem Thema Digitalisierung gegenüber aufgeschlossen und nehmen sie als Chance wahr.“

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