Sport Pizarro verdirbt Korkuts Debüt

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Leverkusen. Die Premiere von Tayfun Korkut als Cheftrainer von Bayer Leverkusen ist misslungen. Die Werkself kam gestern Abend nur zu einem 1:1 (1:0) gegen Werder Bremen. Ömer Toprak scheiterte in der fünften Minute der Nachspielzeit mit einem Elfmeter an Bremens Schlussmann Felix Wiedwald.

„Das Ergebnis steht über allem“, hatte der Nachfolger des entlassenen Roger Schmidt am Tag vor dem Spiel gesagt. Insofern war der Abend eine große Ernüchterung, denn auch spielerisch boten die Leverkusener nur eine durchschnittliche Leistung gegen couragierte Bremer, die sich den Punkt redlich verdienten. Sie hatten allerdings in der letzten Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit auch ein bisschen Glück und einen starken Torwart Felix Wiedwald, der einen Foulelfmeter von Ömer Toprak parierte. Mit gesenktem Kopf schlich Korkut nach dem Abpfiff über den Rasen. Bevor Korkut in der Bundesliga weiter die Aufgabe angehen darf, sich noch für die Europa League zu qualifizieren, tritt er am Mittwochabend mit seiner Mannschaft zu einer nahezu aussichtslosen Mission an. Atlético Madrid geht mit einem 4:2-Vorsprung in das Rückspiel des Achtelfinales der Champions League und hat auch noch Heimvorteil. Fünf Spieler standen gestern in der Leverkusener Startelf, die dort bei der 2:6-Niederlage in Dortmund gefehlt hatten. Das hört sich nach größeren Umwälzungen an, doch Korkut gab letztlich nur den Spielern eine Chance, die zuletzt unter Roger Schmidt aus disziplinarischen Gründen auf die Bank gemusst hatten. Julian Brandt, Karim Bellarabi, Chicharito und Aleksandar Dragovic durften beginnen, zudem ersetzte Julian Baumgartlinger den verletzten Lars Bender im defensiven Mittelfeld. Bei Werder fehlten Clemens Fritz und Serge Gnabry wegen Verletzungen. Den Bremern war das Selbstvertrauen der Erfolgsserie anzusehen und anzumerken. Werder griff früh an und schaltete nach Ballgewinn schnell um. Allerdings fehlte es den Offensivspielern an Tempo, die Leverkusener stoppten viele Angriffe, bevor es gefährlich wurde. Korkuts Mannschaft spielte, wie es der neue Trainer angekündigt hatte, im gleichen 4-4-2-System wie Schmidt, aber mit einem „Tick mehr Kontrolle“. Dabei kam ihr zugute, dass Kevin Volland schon in der siebten Minute die Führung erzielte. Der Stürmer köpfte den Ball aus kurzer Distanz ein, der nach einem fulminanten Schuss von Brandt von der Unterkante der Latte auf die Torlinie geprallt und dann nach vorne gesprungen war. Den Bremern gelang es aber auch in der zweiten Halbzeit, das Spiel zumindest ausgeglichen zu gestalten. Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch bot sich jeweils die Chance, für den Ausgleich zu sorgen. Routinier Claudio Pizarro regelte das dann auf seine Art. Er lenkte drei Minuten nach seiner Einwechslung einen Schuss von Robert Bauer ins Tor (79.). So spielten sie Bayer Leverkusen: Leno - Henrichs, Toprak, Dragovic, Wendell - Baumgartliner, Kampl - Bellarabi (64. Havertz), Brandt (74. Mehmedi) - Chicharito (82. Kießling), Volland Werder Bremen: Wiedwald - Veljkovic, Sané, Moisander - Gebre Selassie (76. Pizarro), Eggestein, Bauer - Grillitsch (67. Delaney), Junuzovic (90. Kainz) - Bartels, Kruse Tore: 1:0 Volland (7.), 1:1 Pizarro (79.) - Gelbe Karten: - Gebre Selassie (4), Pizarro - Gelb-Rote Karte: Wendell (90.) - Beste Spieler: Toprak, Kampl - Wiedwald, Sané - Zuschauer: 30.000 - Schiedsrichter: Stieler (Hamburg). |mcb

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