Sport Kommentar: Siegen zum Überleben
Der FCK schwebt – wie 2007/08 – in Abstiegsgefahr. Die Situation ist prekär. Der Schulterschluss mit den Fans kann in der Not helfen.
Es war eine Begegnung auf Augenhöhe – am Ende gewann die Mannschaft, die in der Tabelle oben steht. Eintracht Braunschweig darf 50 Jahre nach dem sensationellen Meisterstück vom Wiederaufstieg träumen. Der FCK muss im Jahr eins nach der Ära Stefan Kuntz um den Klassenerhalt bangen. Schlechter nach 26 Spieltagen stand er in der Zweiten Liga nur 2007/08. Der FCK – mit 20 Toren in 26 Spielen genauso erbärmlich schwach wie Schlusslicht Karlsruhe – steckt tief im Abstiegskampf: sieben Punkte vor dem KSC, vier vor dem Tabellenvorletzten Arminia Bielefeld, drei vor dem FC St. Pauli auf dem Relegationsplatz. Hoffnung gibt ein Trainer, der Ruhe bewahrt, der taktisch auf der Höhe ist. Auf dem Platz war gestern kein wirklicher Unterschied zwischen der Spitzenmannschaft und dem Abstiegskandidaten erkennbar. Aber die alte Fußball-Weisheit, Floskel und Gesetz, bewahrheitete sich auch gestern auf dem Betzenberg: Wer oben steht, hat Glück, wer unten steht, hat Pech. Pech hatte der FCK in dieser Saison wiederholt auch mit den Unparteiischen. Gestern verweigerte Matthias Jöllenbeck dem FCK einen klaren Handelfmeter. „Wenn die Schiedsrichter bei den Spielen am Freitag und Samstag ihr Studium machen würden, dann wäre das am Sonntag nicht passiert“, rügte FCK-Sportdirektor Uwe Stöver tief frustriert die krasse Fehlentscheidung. Daniel Halfar, gestern ein mitreißender Kapitän, fand nach dem bitteren Ende richtige Worte. Die Leistung – spielerisch, läuferisch und kämpferisch – muss Maßstab für die letzten acht Etappen sein. Der FCK braucht noch zehn bis zwölf Punkte.