Kommentar Geld schießt keine Tore

Serge Gnabry.
Serge Gnabry.

Die deutsche Bilanz in der Champions League ist überragend. Das neue Format scheint durchaus Chancen zu haben.

Juventus lotste Ronaldo nach Turin, der FC Barcelona leistet sich Lionel Messi, Manchester City ist sowieso eine Startruppe, und Teile des Angriffs von Paris Saint-Germain, Neymar und Kylian Mbappé, kosten zusammen rund 400 Millionen Euro.

Die Champions League aber gewann der FC Bayern München, der auch 80 Millionen für (den Reservisten) Lucas Hernandez überwies, jedoch nicht am ganz großen Rad dreht. So gesehen war der Sonntagabend auch ein Abend für die Bosse des FC Bayern, die bei ihrem Expansions- und Erfolgskurs keine aberwitzigen Dinge tun.

Talent Nagelsmann

Die deutsche Bilanz ist überragend, denn mit RB Leipzig schaffte es noch eine Mannschaft ins Halbfinale, sie hatte da aber nicht ihren besten Tag. Julian Nagelsmann unterstrich, eines der größten Trainertalente zu sein. In der Europa League kam Bayer Leverkusen am weitesten, die Leistung beim Viertelfinal-Aus gegen Inter Mailand war aber zu dünn. Wieder einmal blieben die Hochbegabten unter den Erwartungen.

Das neue Format funktionierte

Das neue Format in Lissabon funktionierte. Überraschend hat Uefa-Präsident Aleksander Ceferin am Sonntag angemerkt, dass dieses Finalturnier – aufgrund der Pandemie ins Leben gerufen – nicht eine einmalige Geschichte sein muss. Er war auch angetan von den attraktiven, ja: packenden Partien. Bislang schien es ausgeschlossen, auf Hin- und Rückspiele zu verzichten. Bei einem Spiel sind weniger Einnahmen zu generieren als bei zwei Spielen. Bei einem Spiel können in normalen Zeiten nur einmal, sagen wir: 80.000 Zuschauer, dabei sein. Die Sender und Streamingdienste zahlen für weniger Begegnungen. Die Werbebanden sind nur einmal pro Runde zu sehen. Das alles ist zu bedenken. Vom rein Sportlichen spricht nichts gegen das Format.

Hansi Flick und Hasan Salihamidzic.
Hansi Flick und Hasan Salihamidzic.
Thomas MÜller jubelt.
Thomas MÜller jubelt.
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