Sportpolitik Bärnwick und Welte führen Landessportbund

Öfter mal was Neues: Bei der digitalen LSB-Mitgliederversammlung mit Präsident Wolfgang Bärnwick (Mitte), seinem Vorgänger Joche
Öfter mal was Neues: Bei der digitalen LSB-Mitgliederversammlung mit Präsident Wolfgang Bärnwick (Mitte), seinem Vorgänger Jochen Borchert und Schatzmeisterin Karin Beckhaus gab’s keine Delegierten vor Ort.

Jetzt also ist es offiziell: Wolfgang Bärnwick (72) aus Ingelheim führt den Landessportbund (LSB) Rheinland-Pfalz in die kommenden eineinhalb Jahre. Über 200 Delegierte befreiten ihn und Miriam Welte (34) aus Kaiserslautern als neuer Vizepräsidentin Sport am Freitag vom Wörtchen kommissarisch vor dem Funktionärstitel.

Von den 238 Stimmen entfielen auf Bärnwick 199 Ja-Stimmen, Miriam Welte erreichte 228 von 244 abgegebenen Stimmen. Wolfgang Bärnwick umriss seine Zielsetzung mit Schlagworten: Die neue Struktur des LSB nach einer Organisationsanalyse, der Neubau des Hauses des Sports, die Pflege der guten Kontakte mit dem Ministerium, die gezielte Förderung des Leistungssport und die Bewältigung Coronakrise. „Es gilt hier, schnell differenzierte Lösungen für den Sport und die Vereine zu finden“, sagte er.

Miriam Welte will beherzt an der Verbesserung der Strukturen an den Leistungsstützpunkten arbeiten, die Trainerbezahlungen verbessern und den Nachwuchs so fördern, dass der LSB wettbewerbsfähig bleibt.

Nicht so spannend wie ein Freitagskrimi

Auch für 1,4 Millionen Mitglieder in nahezu 6000 rheinland-pfälzischen war und ist dieses 2020 ein über die Maße herausforderndes Jahr. Eine virtuelle Mitgliederversammlung, nachdem zwei Mal die reguläre Delegiertenversammlung, im Juni und im Oktober, abgesagt worden war, ist da wohl noch das kleinste Problem. Es wurde ein gemütlicher Online-Abend vor dem Computer, nicht ganz so spannend wie ein Freitagskrimi, aber doch nach dem Motto: Mit dem LSB sitzt du in der ersten Reihe.

Lewentz verspricht mehr Geld für den Sport

Sportminister Roger Lewentz gab sich in seinem Grußwort für 2021 sehr optimistisch: „Wir mussten ihnen sehr viel zumuten in dieser Pandemie. Die Verlängerung des Lockdowns ist ein hartes Brot, aber wir alle haben große Hoffnung, dass es mit den Impfungen wieder aufwärts geht.“ Er kündigte an: „Die Landesregierung wird einen Haushalt verabschieden, in dem die Mittel für den Sport deutlich aufgestockt werden. Dafür haben sie ja lange gerungen“.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann rief den Delegierten zu: „Wir müssen das Land wieder in Bewegung bringen. Wir brauchen dringend wieder mehr Normalität im gesellschaftlichen Leben.“ Er appellierte an die Politik, den Vereinen und Verbänden die notwendigen Hilfen zu gewähren.

Ex-Präsident Thieme ergreift das Wort

Es war eine verrückte Legislaturperiode seit dem 16. Juni 2018, eine mit drei Präsidenten. Sehr überraschend der gestrige Auftritt von Lutz Thieme, des Acht-Monats-Präsidenten, der im Februar 2019 zurücktrat, weil er „den Weg frei machen wollte für die, die es besser können“. Thieme gab damals auf, weil sein Präsidium ihm nicht folgte, die Bestellung eines Hauptgeschäftsführer zu verschieben. Ohne Häme stellte er fest: „Es gibt noch immer keinen Hauptgeschäftsführer“. Aber einen kommissarischen, der nicht nur gestern Abend als Organisator und Moderator seine Sache sehr gut machte: Christof Palm.

Ein Abend ohne Beifall, jedenfalls keinen hörbaren. Aber ein guter Abend.

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