Handball Ein ganz bitteres Ende

Kaum ein Durchkommen: Alexander Feld gegen den Mindener Marian Michalczik.
Kaum ein Durchkommen: Alexander Feld gegen den Mindener Marian Michalczik.

«Minden.»Durch einen Treffer drei Sekunden vor dem Ende haben die Eulen Ludwigshafen gestern Abend in der Handball-Bundesliga beim TSV GWD Minden mit 28:29 (12:16) verloren.

Es hat in einer Partie, in der ein Erfolg zwischenzeitlich ungefähr so realistisch erschien wie ein Fußmarsch in weniger als drei Tagen von der Pfalz nach Ostwestfalen, also fast noch für einen Punktgewinn gereicht. Dieses Spiel fand zwar schon am dritten Spieltag der noch jungen Bundesliga-Saison statt. Aber es wird definitiv auch nach dem 34. Spieltag noch zu jenen Partien gehören, die zu den verrücktesten dieser Spielzeit zählen. 8:16 lagen die Eulen nach 25 Minuten hinten. In der Schlussphase hatten sie sogar die Chance, zu gewinnen. Ein Treffer von Kevin Maageroe Gulliksen von der Außenposition brachte die Gäste dann um einen Punktgewinn. Da zeigte die Hallenuhr 59:57 Minuten an. „So ist Handball“, sagte Eulen-Trainer Ben Matschke. Nach 25 Spielminuten in der Kampa-Halle in Minden hatte man das Gefühl, die Eulen Ludwigshafen werden eine ziemliche Klatsche kassieren. Matschke hatte bereits zwei Auszeiten genommen, die verschiedensten Formationen aufs Feld geschickt. Doch viel klappte nicht. Vorne nicht, da gab es zu viele Fehler und Fehlerchen. Und hinten auch nicht. Minden kam zu oft zu einfachen Toren. „Wir haben den Start verpennt“, sagte Frederic Stüber. 16:8 stand es nach eben jenen 25 Spielminuten für die Gastgeber. Vor allem in der Phase zwischen der 20. und der 25. Spielminute agierten die Eulen-Akteure nicht so, wie man spielen muss, wenn man in der Bundesliga bestehen will. Minden konnte machen, was es wollte, warf sechs Treffer in Serie. „Das 16:8 war eigentlich ein Genickbruch“, sagte Pascal Durak. Wie gesagt, eigentlich. Denn fünf Spielminuten später, mit dem Halbzeitpfiff, konnten die Eulen sogar wieder davon träumen, Punkte aus Minden mitzunehmen – und den Sieg, der „ ja das Ziel war“ (Durak). Die Eulen besannen sich auf die Qualitäten, die man als kleine Mannschaft in der großen Bundesliga unbedingt braucht: voller Einsatz, kämpfen um jeden Ball. So verkürzten sie bis zum Pausenpfiff auf 12:16. „Nach dem 16:8 haben wir angefangen, Handball zu spielen“, sagte Matschke. Im zweiten Durchgang arbeiteten sich die Gäste dann Treffer für Treffer heran, glichen in der 56. Minute durch Stüber zum 27:27 aus, hatten anschließend sogar die Chance, in Führung zu gehen. Doch der widergenesene Azat Valiullin warf übers Tor. 20 Sekunden vor dem Ende glich er dann die zwischenzeitliche Mindener Führung zum 28:28 aus. Doch es fehlten eben drei Sekunden zum Punktgewinn. „Das Ende ist mit das bitterste, was passieren kann“, sagte Durak. So spielten Sie TSV GWD Minden: Sonne-Hansen (48. Christensen) - Pusica (2), Doder (7/2), Rambo - Gulliksen (6), Korte (3) - Mansson (1) - Michalczik (3), Kister, Cederholm (5), Gullerud (2) Eulen Ludwigshafen: Hanemann, Lenz (ab 44.) - Salger, Feld (3), Valiullin (6) - Hofmann, Durak (8/4) - Dippe, Dietrich (1), Müller (4), Stüber (5), Scholz, Haider, Bührer (1/1) Spielfilm: 2:0 (4.), 3:2 (7.), 8:3 (14.), 10:8 (20.), 16:8 (25.), 16:12 (Hz.), 19:16 (37.), 23:21 (44.), 27:27 (56.), 29:28 (Ende) - Siebenmeter: 3/2 - 6/5 - Zeitstrafen: 2/3 - Beste Spieler: Doder, Gulliksen - Durak, Stüber - Zuschauer: 1735 - Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum).

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