1. FC Kaiserslautern Interview mit Mathias Abel: „Ich will nicht FCK-Sportchef werden“

Eingerahmt: Mathias Abel zwischen den Vorständen Thomas Gries (links) und Michael Klatt.
Eingerahmt: Mathias Abel zwischen den Vorständen Thomas Gries (links) und Michael Klatt.

Ex-Profi Mathias Abel zieht sich aus beruflichen Gründen aus dem Aufsichtsrat zurück. Der Rat wird am Sonntag neu gewählt.

Hier geht es zu unserer Sonderseite zur FCK-JahreshauptversammlungHerr Abel, Sie kandidieren am Sonntag nicht mehr für den Aufsichtsrat des FCK – warum?

Ich bedauere sehr, dass ich dieses Jahr nicht mehr für den Aufsichtsrat kandidieren kann, die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Meine berufliche Perspektive im Fußball ist leider nicht mit dem Ehrenamt als Aufsichtsratsmitglied und unserer zugrundegelegten Satzung zu vereinbaren. Aber ich möchte mich auf jeden Fall weiterhin im Umfeld des Vereins einbringen. Ein Ex-Profi im Aufsichtsrat – klingt interessant. Eine lehrreiche Zeit? Ich denke, dass ich vor allen Dingen mein großes Fußball-Netzwerk einbringen konnte, wodurch wir Kontakt zu allen für uns interessanten Bundesliga-Managern für den Sportvorstandsposten aufnehmen konnten. Des Weiteren habe ich Abläufe, wie etwa die sportärztliche Eingangsuntersuchung kritisch hinterfragt und bei wichtigen Entscheidungen und Überlegungen innerhalb des Aufsichtsrats einen praxisbezogenen Beitrag geleistet. Wie fällt Ihre Bilanz aus – Sie waren ja nach dem Ausscheiden von Stefan Kuntz zeitweise auch kommissarischer Sportdirektor? Ziele waren ja Kontinuität bei den Trainern, der Sportlichen Leitung, keine Leihspieler mehr. Es kam anders. Der FCK ist Letzter der Zweiten Liga. Mich trifft es persönlich sehr, dass es derzeit so schlecht für den FCK läuft. Der FCK ist seitdem ich denken kann meine Herzensangelegenheit. Dennoch möchte ich betonen, auch wenn es in der Öffentlichkeit oftmals anders dargestellt wurde, dass man als Aufsichtsratsmitglied nur geringe Beeinflussung auf das operative Geschäft hat. Als Aufsichtsrat besprechen wir gemeinsam mit Vorstand und Sportdirektor die strategischen Ziele und geben die Budgets vor. Unsere Aufgabe ist es lediglich zu kontrollieren, ob die Ziele erreicht und die Budgets eingehalten werden. War es ein Fehler, Markus Merk nicht für den Vorstand zu engagieren? Er machte Sie und Herrn Riesenkampff dafür verantwortlich. Wir haben damals nicht zusammen gefunden, weil wir an zwei, drei Punkten der Verhandlungen unterschiedlicher Meinung waren. Ich bin trotzdem davon überzeugt, das war ich auch damals, dass Markus Merk, aber auch besonders Hans-Peter Briegel für den FCK eine führende Rolle in der Arbeit und Darstellung des Vereins spielen sollten. Sie haben Uwe Stöver als Sportdirektor geholt, er fühlte sich nach dem öffentlich gewordenen Gedanken, dass Sie Sportvorstand werden sollten, demontiert und warf Monate später hin. Wie sehen Sie das rückblickend? Mir wurde von meinen Kollegen unterbreitet, als Sportvorstand unentgeltlich und für einen begrenzten Zeitraum zu fungieren. Ich hatte hin und her überlegt, mit den Vorständen darüber gesprochen, aber mich schlussendlich aus persönlichen Gründen dagegen entschieden. Leider wurden diese internen Gedanken in die Öffentlichkeit getragen. Sie waren Profi, Sie wollen ins Fußballgeschäft – wie ist nach dem Abschluss Ihrs Studiums Ihre berufliche Planung? Mit dem Abschluss meines Studiums haben sich spannende Projekte im Fußball aufgetan, die ich jetzt weiter vorantreiben möchte. Trotzdem werde ich weiterhin nah am FCK dran sein, um weiter Positives in der schwierigen Zeit einzubringen. Der FCK-Vorstand will mit dem neuen Aufsichtsrat über den Posten eines hauptamtlichen Sportchefs sprechen. Kann Sie das interessieren? Es war nie mein Bestreben, Sportchef des FCK zu werden und wird es auch in Zukunft nicht sein. Ich werde erstmal meine eigenen Projekte als Unternehmer vorantreiben. Warum steht der FCK so schlecht? Glauben Sie ernsthaft an den Klassenerhalt? Es gibt vielschichtige Gründe, die in der Summe zu dem jetzigen Stand geführt haben. Von den letzten zehn Saisons spielten und spielen wir acht in der Zweiten Bundesliga, aktuell die fünfte Saison in Folge. In jedem weiteren Jahr in der Zweiten Liga wurden und werden die Rahmenbedingungen schwieriger. Ich weiß aus meiner Zeit als Spieler, dass man immer eine Chance hat, um Sachen zu drehen und Unmögliches möglich zu machen. Mein Glaube ist ungebrochen und der FCK war schon immer gut in der Underdog-Rolle. Ein wichtiges Element wird sein, dass alle Freunde und unterschiedlichen Interessengruppen des FCK sich zusammenraufen und gemeinsam die Kraft unseres Vereins beschwören. Der Aufsichtsrat wird neu gewählt. Können Sie eine Empfehlung abgeben? Der Aufsichtsrat ist kein operatives, sondern ein kontrollierendes Gremium. Ich freue mich, dass sich viele interessante Kandidaten zur Wahl stellen und hoffe, dass sich der neue Aufsichtsrat schnell einfindet, um bei den wichtigen Fragestellungen des FCK gute Entscheidungen zu treffen. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf Sonntag. | Interview: Horst Konzok

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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