1. FC Kaiserslautern FCK will Geld und Zeit „von der Familie borgen“

Zahlen – mehr als nur Schall und Rauch? Die FCK-Führung von links: Michael Klatt, Martin Bader, Wilfried de Buhr sowie Pressespr
Zahlen – mehr als nur Schall und Rauch? Die FCK-Führung von links: Michael Klatt, Martin Bader, Wilfried de Buhr sowie Pressesprecher Stefan Roßkopf.

Fragen & Antworten: Seit Mittwoch können Fans Kapital anlegen, um dem finanzschwachen 1. FC Kaiserslautern zu helfen. Eine neue Anleihe und ein Modell, das auch Hertha BSC nutzt, sollen bis zu 9,5 Millionen Euro bringen. Damit will der FCK die 6,7 Millionen Euro aus der alten Anleihe zurückzahlen und möglichst die Mannschaft verstärken.

Warum gibt der FCK eine zweite Fan-Anleihe aus?

Der FCK braucht Geld. Bis Ende Mai müssen die Lauterer nachweisen, dass sie am 1. August die rund 6,7 Millionen Euro aus der alten, 2013 begebenen Betze-Anleihe zurückzahlen können. Nur wenn sie dem Deutschen Fußball-Bund das dokumentieren, bekommen sie die Lizenz für die Drittliga-Saison 2019/20. Und an ihr hängt die Zukunft des FCK. Einen Teil des Geldes, nach den Idealvorstellungen des Klubs sieben Millionen Euro, soll die Fan-Anleihe bringen. Denn nach der nun erfolgten Ausgliederung hat die Suche nach Aktien-Investoren, also Eigenkapitalgebern, bislang nicht den erhofften Erfolg gebracht. Also will der FCK weiteres Fremdkapital aufnehmen, sich gegen Zinsen Geld leihen, um seinen finanziellen Verpflichtungen aus der alten Anleihe nachzukommen. Was bekommt der Fan dafür? Fünf Prozent Zinsen pro Jahr bei drei Jahren Laufzeit. Mindestanlage und Stückelung: 100 Euro. Die neue Anleihe ist am 1. August 2022 fällig. Der Fan soll sich der FCK-Familie zugehörig fühlen. Die Anhänger sollen dem FCK Geld und damit Zeit leihen, damit er in Ruhe seine langfristige Strategie verfolgen kann, sagt Geschäftsführer Michael Klatt: „Wir wollen uns von der Familie Zeit borgen, weil die Familie um unsere Probleme weiß.“ Wann kann man sein Geld anlegen? Seit gestern und bis Ende April. Was können Zeichner der alten Betze-Anleihe tun? Alle, die die alte, 2013 aufgelegte Fan-Anleihe in einem Bankdepot haben, werden von ihren Banken angeschrieben und gefragt, ob sie die alte in die neue Anleihe umtauschen wollen. Wollen sie, müssen sie ihrer Bank entsprechend antworten. Wollen sie keine neue Anleihe und nur ihr Geld aus der alten am 1. August 2019 zurück, müssen sie nichts tun. Wer Schmuck-Urkunden von der alten Anleihe hat, muss diese ab dem 1. August einreichen und bekommt, wenn alles gutgeht, sein Geld zurück. Oder er lässt sie daheim an der Wand hängen und verzichtet auf die Rückzahlung. In die neue Anleihe umgetauscht werden können Schmuck-Papiere nicht. Zeichner solcher Urkunden, die wieder investieren wollen, müssen sich die neue Anleihe ins Depot buchen lassen. Oder sie beteiligen sich via Internet bei Kapilendo.de (Zugangscode: 1900). Die alte Anleihe können sie sich ab August auszahlen lassen. Wie funktioniert das Crowdlending, die Alternative zur Fan-Anleihe? Für die Fan-Anleihe braucht man ein Wertpapier-Depot bei einer Bank. Das gibt es nur bei wenigen Instituten kostenlos. Um Kosten und bürokratischen Aufwand für die Fans/Anleger kleiner zu machen, arbeitet der FCK mit der Berliner Internet-Plattform Kapilendo zusammen. Sie organisiert Crowdlending. Die Idee: Viele verleihen über Kapilendo kleine Beträge, etwa 100 Euro, und bekommen dafür Zinsen. Das Motto: Kleinvieh macht auch Mist. Der Kreditgeber, also der Fan, zahlt keine Gebühren. Dafür bekommt Kapilendo Provision vom FCK. Worin besteht das Risiko, das der Fan als Anleger trägt? Wenn der Verein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen muss, kann es sein, dass der Anleger sein Geld nicht zurückbekommt. Klatt bezeichnet das als „sehr unwahrscheinlichen Fall“. Weil Anleihe und Kapilendo-Geld Fremdkapital sind, werden die Gläubiger vor den Eigenkapitalgebern (Aktienbesitzern) bedient. Klatt: „Die Aktie ist deutlich riskanter als die Anleihe.“ Wie geht es mit dem Aktienverkauf voran? Aktien für Fans sollen erst Ende 2019 erhältlich sein. Klatt begründet das mit dem hohen Aufwand wegen des Kleinaktionärsschutzes. Regionale Firmen mit Aktienpaketen von 100.000 Euro und mehr stünden bereit, „die Formalien sind so weit fertig, wir sind in guten Gesprächen“, abschließende Entscheidungen stünden an. Von zehn Investoren ist die Rede. Muss der FCK Spieler verkaufen, um die Lizenz zu bekommen? Eben im Mai keine Spieler wie die jungen Hoffnungsträger Grill, Sickinger, Kühlwetter oder Jonjic verkaufen zu müssen, ist das Ziel von Sportchef Martin Bader. Diesen Druck hat der FCK nicht, wenn die Anleihe und die Fan-Kredite über Kapilendo nach Wunsch laufen. 

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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