1. FC Kaiserslautern FCK-Legende Hellström stellt Buch vor und bietet Wette an
Das wäre ein Riesen-Spektakel: Ronnie Hellström glaubt daran, dass der 1. FC Kaiserslautern im Endspurt der Drittliga-Runde noch Relegationsplatz drei erreicht und über die Entscheidungsspiele aufsteigt. Jedenfalls will der ehemalige FCK-Kult-Torwart seinen Schnurrbart bis zum Saisonende im Mai wachsen lassen und ihn sich bei der Aufstiegsfeier im Fritz-Walter-Stadion abrasieren lassen. Das sagte Hellström am Donnerstagabend in Kaiserslautern, als er vor Journalisten und Sponsoren die deutsche Version seiner Biografie „Ronnie – Der fliegende Wikinger“ vorstellte. „Dann wollen wir aber alles abrasieren, was wir kriegen können“, sagte FCK-Trainer Sascha Hildmann am Freitag mit Blick auf die Wette grinsend.
Udo Scholz moderiert
Hellström war am Abend zuvor, einen Monat nach seinem 70. Geburtstag, Gast in der Ronnie-Hellström-Lounge des Lauterer Hotels Barth. Moderiert hat den Abend voller Anekdoten aus der Zeit von 1974 bis 1984, in der der damalige schwedische Nationalkeeper für die Roten Teufel spielte, Udo Scholz (79). Der einstige FCK-Stadionsprecher ist längst die Stimme der Adler Mannheim, trug auch bei Hellströms Buchvorstellung ein blaues Adler-Poloshirt. Scholz erinnerte etwa an eine legendäre Fahrt im Mannschaftsbus von Hellström und Co., die von der Polizei jäh beendet wurde. Zu schnell, Führerschein des Busfahrers weg, die Mannschaft stand auf dem Parkplatz.
„Und schwupp, war alles drin"
Auch Hellström erzählte lachend von früher, etwa als sein schwedischer FCK-Mitspieler Roland Sandberg, der in Morlautern im selben Haus wohnte, ihm mit einer Prise Salz die Suppe würzen wollte: „Und schwupp, war alles drin, die ganze Dose.“ Sandberg kommt in der für FCK- und Fußballfreunde interessanten Biografie des Kumpels ausführlich zu Wort. Hellström schildert in dem 300 Seiten starken Buch auch eine sehr kuriose kleine Unfallserie, die beide damals bei Glatteis hatten, mit deftigem Sachschaden. Historische Fotos, etwa von Hellström als Elfmeter-Töter, runden die Biografie ab. Am Donnerstag erzählte Ex-FCK-Präsident Udo Sopp (84), damals noch Vize, von der Verpflichtung Hellströms vor der WM 1974 – ein großer Coup. Sportlich und menschlich. „Nach dieser tollen WM hätte der FCK Ronnie nicht mehr bekommen, das war ein Schnäppchen“, meinte Sepp Stabel (70), der Torwartkollege des Schweden in Lautern und späterer FCK-Co- und Cheftrainer. Hellströms Biografie, auf Schwedisch schon 2017 erschienen, ist ab diesem Wochenende auf Deutsch erhältlich. Am Samstag ist Hellström beim Heimspiel der Dansenberger Handballer (Beginn 20 Uhr), am Samstag nach der FCK-Partie gegen Osnabrück (Anpfiff 13 Uhr) signiert Hellström in der Fanhalle Nord Bücher. Am Montag um 20 Uhr kommt Hellström zu FCK-Fans nach Monzingen in die Gaststätte Alt-Monzingen. Auch am Dienstag hat der 70-Jährige sein Buch dabei, wenn im FCK-Museum ab 18.30 Uhr der Torwart-Talk mit Stabel, Gerry Ehrmann und Lennart Grill steigt. Am Mittwoch (18.30 Uhr, Gaststätte zum Schwanen) bildet das südpfälzische Weingarten den Abschluss von Hellströms Tournee durch Rheinland-Pfalz. „Zwölf Tage, so lange war ich schon lange nicht mehr hier in der Gegend“, sagt der Kult-Torwart. Seine Frau Anne wird zu Ronnies Pfalz-Reisen im Buch zitiert mit: „Na, hast du nun deine Promidosis bekommen, sodass du es für drei Monate aushältst?“ Von seiner Heimat Südschweden aus bietet Rostock die nächstgelegene Möglichkeit, FCK-Auswärtsspiele anzuschauen. „Aber nächste Saison bitte nicht, ich will schon, dass der FCK noch aufsteigt ...“ Dann stünde der großen Schnurrbart-ab-Show auf dem „Betze“ nichts mehr im Wege.