1. FC Kaiserslautern FCK: Krampflöser nach Horror-Saison
Unruhe, Frust und Pfiffe. Hinter dem Drittliga-Neunten 1. FC Kaiserslautern liegt eine Horror-Saison. Umso schöner für den FCK war der Abschluss gegen die Bayern. Die Bestätigung des DFB, dass die Roten Teufel die Lizenz bekommen, hat den Abend abgerundet. Gespräche mit möglichen Neuzugängen laufen.
Die Erleichterung war so ziemlich jedem beim 1. FC Kaiserslautern anzumerken am Montagabend. Das Zittern um die Lizenz hat ein Ende, das letzte Spiel einer denkwürdigen, aufreibenden Saison ist gespielt worden. 1:1 (1:0) vor 48.500 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gegen den FC Bayern München – eine erfolgreiche Benefiz-Partie zugunsten des kriselnden FCK. FCK-Geschäftsführer Sport Martin Bader, Trainer Sascha Hildmann und Sportdirektor Boris Notzon können die Gespräche mit möglichen Neuzugängen intensivieren. Sie sollen helfen, das Spiel der Roten Teufel schneller und effizienter im Abschluss zu machen und die Anzahl der Ballverluste im Mittelfeld zu minimieren. „Wir haben viel aus der zurückliegenden Saison gelernt“, sagt Sportchef Bader mit Blick auf das enttäuschende Abschneiden und das Verpassen des Ziels Wiederaufstieg. Ein, zwei zentrale Mittelfeldspieler, ein langer Angreifer sowie möglichst noch ein Außenbahnspieler und eventuell ein Innenverteidiger – das steht auf dem Wunschzettel des Drittliga-Neunten. Bader und Hildmann wollen unbedingt die Qualität bei Standardsituationen erhöht wissen – in der Offensive wie in der Defensive.
"Das hat alle Spieler sehr belastet"
Am Donnerstag haben Bader, Notzon und Hildmann in Luxemburg dem neuen FCK-Großinvestor Flavio Becca ihr Konzept vorgestellt. „Flavio ist durch und durch sportbegeistert, das ist positiv für uns“, meint Bader, der mit dem Trainer natürlich auch während dessen kurzem Urlaub in regem Austausch bleibt. Abschalten ist kaum möglich. „Das bringt der Job eben mit sich“, weiß Hildmann. Aber eine Woche Mallorca, abseits des Ballermanns, gönnt sich der Trainer jetzt. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern. Zumindest ein bisschen runterkommen nach der kräftezehrenden Spielzeit inklusive „Pfalztheater“ um Macht und Geld ist angesagt. „Es waren sehr, sehr anstrengende Monate, vor allem auch mental“, sagte FCK-Mittelfeldspieler Gino Fechner nach dem Benefizspiel gegen den Double-Gewinner aus München. „Wir wussten nicht, wie es mit dem Verein weitergeht. Das hat alle Spieler sehr belastet.“ Umso größer ist jetzt die Erleichterung und das Bedürfnis, etwas Urlaub zu machen. Für Fechner geht es mit der Familie kurz nach Ibiza, dann will er zu Hause in Bochum möglichst viele Kumpels treffen. Die Sommerpause ist rekordverdächtig kurz. Trainingsauftakt beim FCK ist Sonntag, 16. Juni, dem Tag des Fanspiels in Waldfischbach-Burgalben. Drittliga-Start ist von Freitag, 19. Juli, bis Montag, 22. Juli.
Hildmann spricht mit Kovac
Auf dieses Ziel arbeitet Hildmann mit seinem Team ab Mitte Juni hin. Der Verbandspokal-Sieg gegen Wormatia Worms, glücklich hin oder her, und das tolle Bayern-Erlebnis lassen den Trainer mit einem besseren Gefühl in Urlaub gehen. Gut getan hat dem 47-Jährigen auch ein Plausch mit seinem Münchner Trainerkollegen nach dem – auch den Fans diesmal sehr willkommenen – Montagsspiel. „Niko Kovac kam auf mich zu und hat mir zum Verbandspokal-Sieg gratuliert, ich habe ihm zum Double gratuliert“, erzählte Hildmann. FCK-Rechtsverteidiger Dominik Schad hat sich das Trikot von Star-Dribbler Kingsley Coman, der nach dem 1:0 durch Hendrick Zuck (9.) das 1:1 von Super-Joker Robert Lewandowski (80.) toll vorbereitete, als Andenken gesichert. „Es hat großen Spaß gemacht gegen die Bayern“, betonte Schad. Er gönnt sich jetzt daheim in Aschaffenburg Ruhe. Für seinen Kollegen Kevin Kraus geht es nach Sardinien. Auch ihm hat das „schöne Erlebnis gegen die Bayern riesig viel Spaß gemacht, es war eine Mega-Stimmung im ausverkauften Stadion“.