1. FC Kaiserslautern FCK-Fanversammlung: Die Familie ist besorgt

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Diskussionsbedarf der FCK-Anhänger mit (von links auf dem Podium) Werner Bohl, Sprecher des Fanbeirats, dem Fanbeauftragten Christoph Schneller sowie den Geschäftsführern Michael Klatt und Martin Bader.

Neugier, Sorgen und einige Emotionen: Das Thema Finanzen und der mögliche Einstieg eines Investors wie Michail Ponomarew haben am Sonntag die gut zweistündige Fanversammlung des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions dominiert.

Knapp 200 Anhänger waren gekommen, um von den FCK-Geschäftsführern Martin Bader und Michael Klatt zu erfahren, wie es um die Situation des Dauerpatienten FCK bestellt ist. „Vielleicht können wir dazu beigetragen, dass wieder mehr Harmonie einkehrt“, sagte Fanbeiratssprecher Werner Bohl hoffnungsvoll. Am Montag findet eine Sitzung des zerstrittenen, am Sonntag komplett anwesenden, aber nicht auf dem Podium vertretenen fünfköpfigen Aufsichtsrates statt, in der es um den Zusammenhalt im Gremium geht. Eine Abwahl von Patrick Banf als Chef des Gremiums unter anderem wegen Meinungsverschiedenheiten bei der Investorenfrage ist denkbar, aber nicht sicher. Aus dem Aufsichtsrat können die Kollegen Banf nicht herauswählen. Über die Zusammensetzung des Gremiums entscheidet allein die Hauptversammlung. Bei einem Vertrauensentzug der Kollegen aber ist ein Rücktritt Banfs aus dem Aufsichtsrat denkbar. Ponomarew, den Namen des Präsidenten und Investors des Lauterer Drittliga-Konkurrenten KFC Uerdingen, kommentierten Bader und Klatt nicht – ebenso wenig wie den des von einem Anhänger ins Spiel gebrachten Ivan Zilic. „Die Überschrift ist: Wir wollen die Lizenz für die kommende Saison. Deshalb müssen wir alle Optionen prüfen“, unterstrich Bader. Klatt berichtete hinsichtlich der mühsamen Investorensuche: „Wir haben mit einer Unternehmensberatung über 330 Interessenten abgeklappert, da ist relativ wenig hängengeblieben.“ Auf der folgenden Rheinpfalz-Seite findet ihr alle Informationen zum 1.FC Kaiserslautern  Unter Federführung Klatts wird zum Erlangen der Drittliga-Lizenz für 2019/20 weiter mehrgleisig daran gearbeitet, die rund zwölf Millionen Euro große Finanzlücke zu schließen. „Ich möchte noch mal betonen und klarstellen, dass wir bis 1. März unsere Lizenzunterlagen für die Dritte Liga beim Deutschen Fußball-Bund einreichen müssen“, sagte Klatt, „aber wir haben länger Zeit, das Kapital aufzubringen, nämlich bis 30. Mai.“ Der Finanzchef führte aus: „Wir müssen am 1. August 6,7 Millionen Euro aus der Fan-Anleihe zurückzuzahlen. Dazu kommt der operative Verlust für die kommende Saison, den wir zunächst mit gut fünf Millionen Euro kalkuliert haben. Diesen kalkulierten operativen Verlust für die neue Saison können wir aber noch steuern.“ Sprich: Ein billigerer Spielerkader und noch mehr Einsparungen auf allen Ebenen beim FCK ließen den Bedarf sinken und die Finanzlücke kleiner werden. Klatt ist weiter optimistisch, die schwere Lizenz-Aufgabe zu lösen. Der kaufmännische Geschäftsführer umriss die drei Varianten, mit denen die Finanzlücke geschlossen werden soll: Verkauf von Aktienpaketen von jeweils mindestens 100.000 Euro, Zwischenfinanzierung auf drei Jahre über ein Banken-Konsortium und die Ausgabe einer neuen Fan-Anleihe. Aber: „Mit der Zwischenfinanzierung erkaufen wir uns keine Lösung“, betonte Klatt, „wir erkaufen uns damit Zeit.“ Fragen und Antworten zur Situation des FCK Falls eine neue Fan-Anleihe aufgelegt wird, ist dies für Ende März, Anfang April vorgesehen. Das ließ Klatt am Sonntag wissen, „noch ist nicht klar, ob wir das machen werden; Leuten, die schon die alte Betze-Anleihe gezeichnet haben, würden wir dann ein Umtauschangebot machen“. FCK-Aktien sollen derweil ab Mai für einzelne Fans erhältlich sein. Die Frage, ob dies nicht früher gegangen wäre, beantwortete Klatt damit, dass es viel Zeit in Anspruch genommen habe, sich wegen des gesetzlichen Schutzes von Kleinanlegern mit den Finanzbehörden abzustimmen. Zu den Kontroversen im Aufsichtsrat sagte ein Fan, der als Unternehmer überlegt, auch (Klein-)Sponsor zu werden: „Das Image, was jetzt rüberkommt, ist: Wir sind zerstritten.“ Ein anderer Anhänger appellierte vor allem in Richtung Aufsichtsrat: „Wir müssen die Eitelkeiten zurückschrauben und eine Einheit sein.“ Zum letzten Mal moderierte Christoph Schneller eine Fanversammlung: Der hauptamtliche Fanbeauftragte wird wie berichtet zum Ende der Saison auf eigenen Wunsch aufhören und sich beruflich umorientieren. Schneller wurde mit viel Applaus bedacht.

Vielleicht noch Last-Minute-Leihe für Profikader

Bis zur ersten Drittliga-Partie im neuen Jahr, dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen die SG Sonnenhof Großaspach, gibt es eher keinen Neuzugang bei den FCK-Profis. Das sagte der Geschäftsführer Sport Martin Bader am Sonntag. Der bisherige Kader des Tabellenelften soll zusammenbleiben. Wenn überhaupt noch ein „Neuer“ möglichst auf Leihbasis über das Saisonende hinaus komme, so in den letzten zwei, drei Tagen vor dem Schließen des Transferfensters am Monatsende. Am Dienstag (14.30 Uhr) testet der FCK gegen den Regionalligisten FC Homburg auf Platz vier am Fritz-Walter-Stadion – Eintritt fünf Euro, FCK-Dauerkartenbesitzer und Inhaber von Tickets gegen Großaspach frei.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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