Fußball RHEINPFALZ Plus Artikel Bundestrainer Julian Nagelsmann vor der Heim-EM: Volles Risiko

Entschlossen: „Selbstzweifel kenne ich nicht“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann jüngst in einem Interview mit dem „Spiegel“
Entschlossen: »Selbstzweifel kenne ich nicht«, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann jüngst in einem Interview mit dem »Spiegel«. Bei der Kaderzusammenstellung mutig und strikt dem Leistungsprinzip zu folgen, ist ein Richtungswechsel.

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Für seine Aufgabe als Bundestrainer musste sich Julian Nagelsmann neu erfinden. Und doch bleibt er sich selbst treu. Das hilft auch dem DFB – und bringt ihn zugleich in die Bredouille.

Für das Frühstück am Sonntag nehmen sich viele ganz besonders viel Zeit. Ein Kaffee mehr, ein bisschen Obst, die ausgiebige Lektüre der Zeitung. Auch für Julian Nagelsmann ist das Frühstück im Hotel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Lyon an diesem Sonntag im März ein besonders wichtiges. Nicht, weil er ausgiebig schlemmen möchte, sondern weil er beobachten will. „Für mich ist es nicht so interessant, wie er das Spiel gemacht hat“, sagt der Bundestrainer über Maximilian Mittelstädt. „Ich habe ihn eingeladen, weil ich wusste, dass er es gut macht.“

Viel wichtiger ist für Nagelsmann, wie sich sein Linksverteidiger, der tags zuvor beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen Frankreich ein gelungenes Debüt in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes feierte, nun verhält. Wie tritt er auf, macht er irgendetwas anders? Fühlt er sich nun als Nationalspieler und zeigt deshalb weniger Engagement? Nagelsmann will Reaktionen wahrnehmen, kleine Dinge beobachten, vermeintlich nebensächliche Gesten deuten – und so ein Gesamtbild seiner Spieler zusammensetzen. Sind es Einzelkämpfer oder können sie sich in eine Mannschaft fügen? „Soft-Skill-Aktionen“, nennt es der Coach.

Pretty in pink: Deutschland siegt gegen die Niederlande.
Pretty in pink: Deutschland siegt gegen die Niederlande.

Bei 1899 Hoffenheim, RB Leipzig und dem FC Bayern München, den drei Klubs, die Nagelsmann bislang in der Bundesliga trainierte, dürfte er eher selten mit seinen Spielern beim Frühstück zusammengesessen haben. In Vereinen kommen die Spieler vormittags an und nach dem Trainingsprogramm geht es wieder nach Hause. Nagelsmann bezeichnet die tägliche Arbeit mit der Mannschaft als sein „Steckenpferd“: In den Übungseinheiten will er Dinge entwickeln und versuchen, Spieler besser zu machen. „Diese Möglichkeit hat man beim Verband natürlich sehr, sehr wenig“, sagt der 36-Jährige und ergänzt in einer Fragestunde mit Fans der Nationalmannschaft ganz salopp: „Meine Trainingsarbeit ist für diese Woche erledigt.“ Bis zum Spiel gegen Frankreich sind es da noch ein paar Tage hin. Für seine Aufgabe als Nationaltrainer musste sich der Coach umgewöhnen, neu erfinden gar. Es ist zwar immer noch der gleiche Beruf, sagt er. „Aber doch etwas ganz anderes.“

Die wichtigste Person geht zuerst

Bei seinen Vereinen galt Nagelsmann stets als Perfektionist. Nachdem er mit Hoffenheim die Champions League erreicht hatte und dort in der Gruppenphase ausgeschieden war, hieß es, die Mannschaft sei Nagelsmanns Qualitäten nicht mehr gewachsen. Leipzig führte er ins Halbfinale der europäischen Königsklasse und ins Finale des DFB-Pokals, in der Bundesliga wurde er Zweiter und Dritter. Mit dem FC Bayern München gewann Nagelsmann den Meistertitel – und wurde nach 21 Monaten entlassen. „Es heißt immer, der Trainer ist die wichtigste Person im Verein“, sagt er ein Jahr nach seinem Rausschmiss. „Es ist skurril, dass man immer die wichtigste Person zuerst rauswirft.“ Nagelsmann wünscht sich, dass Trainer mehr Zeit bekommen, doch in den Abläufen des Fußballgeschäfts sieht er ein Abbild der Gesellschaft: „Wenn etwas kompliziert wird, werfe ich es weg und mache was anderes“, sagt er. „Wir brauchen alle mehr Ruhe.“

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