Rheinland-Pfalz Zur Sache: Flüchtlingshilfe

Im Bistum Speyer flossen 2017 rund 1,24 Millionen Euro kirchliche Mittel in die Flüchtlingsarbeit. Laut dem Vorsitzenden des Diözesancaritasverbandes, Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, leben derzeit 267 Flüchtlinge in 44 kirchlichen Unterkünften – darunter eine elfköpfige Familie, die im Speyerer Bischofshaus Unterschlupf gefunden hat. Bei der Jahrespressekonferenz der Diözese informierte Hundemer gestern, dass sich im Bistum etwa 800 Katholiken ehrenamtlich auf Pfarreiebene engagieren. Ihr Einsatz reiche von Sprachkursen über Hausaufgabenbetreuung bis hin zu Familienpatenschaften. Hundemer bedauerte, dass die Engagierten zunehmend Anfeindungen ausgesetzt seien. Teilweise würden sie in sozialen Medien aggressiv angegriffen. Dadurch sinke bisweilen die Motivation, sich weiter zu engagieren. In der Flüchtlingshilfe der Diözese arbeiten 43 Personen mit einem Arbeitsumfang von rund 30 Vollzeitstellen. Zunehmend spiele auch die Beratung von schwangeren Flüchtlingen eine Rolle. Von den knapp 2600 kirchlichen Schwangerschaftsberatungen seien 2017 in 1646 Fällen Frauen mit Migrationshintergrund betroffen gewesen, erläuterte Hundemer. Zudem seien die Fälle, in denen ein von der Kirche bezahlter Anwalt beim Widerspruch gegen abgelehnte Asylbescheide hilft, deutlich gestiegen. Waren es sonst jährlich rund 20, seien es im vergangenen Jahr 90 Fälle gewesen.

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