Rheinland-Pfalz Zur Person: Der Macher von „Altpörtel in Flammen“

Die Mitglieder der Familie Kohl sind zwar die Feuerwerker, die in der Pfalz wohl auf die längste Firmenhistorie zurückblicken können, aber auch andere haben sich in der Branche einen Namen gemacht. Einer davon ist Helmut Hörig. Experte für Feuerwerke und Sprengtechnik wollte der gebürtige Pirmasenser, der seit 2006 in Rodalben (Kreis Südwestpfalz) wohnt, eigentlich gar nicht werden. Inzwischen tourt er aber mit Leucht- und Sprengmaterial fast durch ganz Deutschland, wobei er im Jahr 40.000 bis 50.000 Kilometer zurück legt. Hörig, Jahrgang 1961, arbeitete als Maler in einem Rodalber Betrieb, der seine Tätigkeit um die Jahrtausendwende aus Altersgründen einstellte. Aus der neuen Situation heraus entschloss er sich, sein Wissen, das er sich schon seit Mitte der 1980er-Jahre durch Mitarbeit bei Feuerwerksfirmen angeeignet hatte, zu vertiefen. Sein Handwerk bestand von Anfang an darin, aus ausgewählten Materialien Feuerwerks-Kompositionen zu gestalten, die sich über eine aufwändige Zündanlage genau steuern lassen. Jeder Auftritt gerät so zum Original. Anlässe dafür sind Stadt- und Dorffeste, Firmenjubiläen, Feierlichkeiten wie Geburtstage oder Hochzeiten. Zur Gala-Vorstellung entwickelte er das Feuerwerk zum 250. Stadtjubiläum von Pirmasens, das er von einer Brücke aus vom Sattelschlepper inszenierte. Und auch seine Auftritte vor großem Publikum bei „Altpörtel in Flammen“ in der Maximilianstraße in Speyer vor adventlicher Kulisse schaffen romantische Glanzlichter. Dafür ist Hörig auch in seiner Wohnstadt Rodalben bekannt. Von ihm stammt der „musikalische Lichterzauber“ beim Weihnachtsmarkt der Kleinstadt. Der „Lichterzauber“ verknüpft Töne und Effekte. Seitdem praktiziert er das „musik-synchrone Feuerwerk“ als Spezialgebiet, das emotionale Höhepunkte schafft. Aber Hörig ist nicht nur wegen lichter Glanzpunkte unterwegs, sondern wie kürzlich in Baden-Baden oder Nürnberg auch ganz emotionslos als Sprengtechniker, der Gebäude (mitunter selbst Kirchtürme bei Umnutzung eines verkauften Gotteshauses) zum Einsturz bringt. Dann transportiert er die Sprengmaterial in geprüften Spezialfahrzeugen an Ort und Stelle.

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