Rheinland-Pfalz Masern-Impfpflicht: Wegen Epidemie wird der Ruf lauter

«Landau.» Auch angesichts der Masern-Epidemie in Landau und im Kreis Südliche Weinstraße wird der Ruf nach einer Masern-Impfpflicht immer lauter. Dieser Forderung hat sich jetzt der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, angeschlossen. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart (CDU) kann sich zumindest eine Pflicht zur Masern-Impfung an Schulen und Kindergärten vorstellen. Die Anzahl der Masernfälle in der Pfalz ist gestern offenbar nicht mehr gestiegen.

„Auch die aktuellen Meldungen zu Masernerkrankungen in Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße zeigen, dass wir uns der Diskussion rund um das Thema Impfen stellen müssen“, schrieb Gebhart. Oberstes Gebot solle „der Schutz der Bevölkerung sein“. Die Diskussion um eine Impfpflicht für öffentliche Einrichtungen für Kinder geht jedoch an der aktuellen Situation teilweise vorbei. Denn bisher handelt es sich bei allen Masernkranken in Rheinland-Pfalz laut dem Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz um Erwachsene. „Das Problem sind aktuell nicht die Kinder“, bestätigt LUA-Sprecherin Kerstin Stiefel gestern auf Nachfrage. Was Kinder betrifft, hat jede Kita auch heute schon die rechtliche Möglichkeit, Kindern, die nicht geimpft sind, den Zutritt zur Einrichtung zu verwehren. Aktuell sind im Land 19 Masernfälle amtlich bestätigt – seit gestern in dieser Statistik berücksichtigt ist nun auch der Patient aus Ludwigshafen (wir berichteten). Die acht zuletzt vom Gesundheitsamt Landau gemeldeten Erkrankten sind alles Erwachsene im Alter von 20 bis 83 Jahren. Das Amt ist zuständig für die Stadt Landau und den Kreis Südliche Weinstraße. In Ludwigshafen ist ein 38-Jähriger betroffen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Montgomery, hält eine allgemeine Impfpflicht gegen Masern für „absolut sinnvoll“. Wer sich impfen lasse, übernehme auch Verantwortung für die Gesellschaft.

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