Rheinland-Pfalz Geothermie-Kraftwerk vor Neustart?

Landau (boe). Das Landauer Geothermiekraftwerk soll schon im Spätsommer wieder in Betrieb gehen. So will es der Betreiber, doch das Landesamt für Geologie und Bergbau ist von diesem Vorpreschen überrascht und meldet Zweifel an.

Das Kraftwerk war Mitte März abgeschaltet worden, nachdem es zu Bodenhebungen, -verschiebungen und Rissen im Umfeld gekommen war. Im Kraftwerk war ein Leck an einer oberflächennahen Dichtung gefunden worden. Dies stellen der Betreiber Geox GmbH und deren Eigentümer Geysir Europe GmbH, der wiederum zur Daldrup & Söhne AG gehört, nun als Ursache der Probleme dar. Sie teilten gestern mit, für zwei bis drei Millionen Euro könne die offenbar seit Jahren defekte Dichtung ausgetauscht und neue Sicherheitstechnik installiert werden. Das Unternehmen erhebt in diesem Zusammenhang den Vorwurf gegen die früheren Betreiber, Energie Südwest in Landau und Pfalzwerke, die Anlage nicht ordnungsgemäß gewartet und überwacht zu haben. Laut Gutachten wären die Bodenveränderungen vermeidbar gewesen. Bisher war jedoch immer von einem vermuteten zweiten Leck in der Bohrung in bis zu 500 Meter Tiefe als Ursache der Bodenbewegungen die Rede gewesen. Das sei noch immer die Überzeugung im Landesamt, sagte Geologiedirektor Thomas Dreher gestern der RHEINPFALZ. Zuerst müsse dieser Sachverhalt erforscht und das zweite Leck verschlossen werden. Das sei möglich, aber nicht einfach. Und zeitaufwendig sei es auch. Dreher sagte, auch er sei von der Geox-Presseerklärung überrascht worden. Der Landauer Oberbürgermeister Schlimmer (SPD) kündigte energischen Widerstand an, wenn das Land keine politische Lösung zur Abschaltung des Kraftwerks anstrebe.

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