Rheinland-Pfalz Gell, do Guggschde: FCK spielt gegen Preußen Münster

Das Preußen-Stadion in Münster an der Hammer Straße stammt aus dem Jahr 1926. Ein Neubau ist seit Jahren in der Diskussion.
Das Preußen-Stadion in Münster an der Hammer Straße stammt aus dem Jahr 1926. Ein Neubau ist seit Jahren in der Diskussion.

Die Pfälzer mögen es mir verzeihen, aber die kommende Fußballsaison lässt mein Herz ein wenig höher schlagen. Die Pfalz und Westfalen rücken näher zusammen. Der 1. FCK und Preußen Münster werden sich erstmals seit dem 22. Februar 1964 wieder auf dem Betze gegenüberstehen. Für die Preußen-Fans, die dann nach Kaiserslautern reisen, wird es bitter. Seit Jahren kämpfen sie für ein neues Stadion in Münster. Der Bolzplatz an der Hammer Straße in der Stadt des Westfälischen Friedens ist nämlich in die Jahre gekommen. Und das ist sehr vorsichtig ausgedrückt.

Stadiongröße flößt Respekt ein

Der Rat in Münster tut sich seit Jahren extrem schwer, über die Zukunft des städtischen Stadions (15.000 Plätze) zu entscheiden, die Fans sind frustriert. Die Westkurve des 1926 gebauten Stadions ist seit Jahren gesperrt, ein Neubau an anderer Stelle für viele die einzige Alternative. 70 Millionen Euro stehen für den Neubau im Raum. Und genau diese Fans werden bald nach Kaiserslautern ins Stadion-Mekka reisen. Ob das Fritz-Walter-Stadion als Vorbild für Münsters Stadtväter in Sachen Neubau durchgeht, ist mit Blick auf den städtischen Zuschuss, der erforderlich wäre, wohl ausgeschlossen. Die Größe des Stadions wird den Preußen-Spielern und Fans aber sicher Respekt einflößen. Keine schlechten Voraussetzungen für die roten Teufel.

Die Preußen feiern, der FCK siegt

Die alten Freunde aus Münster lechzen bereits jetzt um Karten und schwelgen in alten Erinnerungen. Damals, am 30. Juni 1951, der Tag des Endspiels zur Deutschen Meisterschaft: Im ausverkauften Berliner Olympiastadion, vor fast 100.000 Zuschauern, trafen die Preußen auf das Team der Lauterer um Otmar und Fritz Walter. Und zur Freude aller Preußen gingen die Münsterländer in der zweiten Halbzeit durch Fiffi Gerritzen mit 1:0 in Führung. Die Chancen waren da, aber der 1. FC Kaiserslautern schlug zurück: Zwei Tore der Pfälzer drehten die Begegnung noch. Der SC Preußen verlor mit 1:2 und wurde in der Heimat trotzdem wie ein Meister gefeiert. So können wir es beibehalten, habe ich den Freunden aus Münster bereits mitgeteilt. Die Preußen feiern und der FCK siegt. Win-win-Situation heißt das wohl. Und für eine Saison ist den Münsteranern die Fahrt auf den Betze auch gegönnt. Danach können sie dann wieder nach Meppen, Lotte und all die anderen schönen Orte der 3. Liga reisen.

Mit Uwe Renners zum FCK-Spiel

Ach, übrigens, welcher FCK-Fan hat Lust, mich zum ersten Preußen-Spiel der Saison auf dem Betze zu begleiten. Einfach eine Bewerbungs-Mail an uwe.renners@rheinpfalz.de schicken – mit einer kurzen Begründung, was er oder sie mit Münster und Kaiserslautern verbindet. Dass ich zwischendurch mal an der falschen Stelle jubele, muss dieser FCK-Fan aushalten können. Die Kolumne Uwe Renners kommt aus Westfalen. Er ist seit Januar 2017 stellvertretender Chefredakteur Digital bei der RHEINPFALZ und wohnt mit seiner Familie in Bad Dürkheim. In der Kolumne „Gell, do guggschde“ beschreibt der Zugezogene alle vier Wochen seine Begegnungen mit der Pfalz und den Pfälzern. Schreiben Sie ihm per E-Mail, seine Adresse: uwe.renners@rheinpfalz.de

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Uwe Renners ist seit Januar 2017 stellvertretender Chefredakteur Digital bei der RHEINPFALZ.
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