Rheinland-Pfalz Die Angeklagten

Im Nürburgring-Prozess ging es um den Vorwurf der Untreue oder Beihilfe dazu sowie um finanzielle Schäden und Gefährdung von Vermögen in Millionenhöhe. Angeklagt waren: Vor der Nürburgring-Affäre war es für Deubel, der Volkswirtschaft, Mathematik, Publizistik und Sport studiert hat und nebenbei Judotrainer war, stets steil nach oben gegangen. 1991 wurde der promovierte Finanzexperte Chef des Städtetags-Finanzausschusses Nordrhein-Westfalen. 1997 wechselte er als Finanzstaatssekretär nach Mainz. Nach dem SPD-Sieg bei der Landtagswahl 2006 stieg der anerkannte Haushaltspolitiker zum Finanzminister auf und wurde ein tragender Pfeiler in der Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck. Im Juli 2009 dann der jähe Sturz: Rücktritt wegen des Nürburgring-Skandals. Als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH drängte der gebürtige Kaiserslauterer Walter Kafitz (63) auf den Bau des Geschäfts- und Freizeitparks an der Rennstrecke, die er seit 1994 führte. Der Sozialdemokrat erhielt alle Unterstützung der Landesregierung – und ein Gehalt, das höher war als die Bezüge des Ministerpräsidenten. Kafitz musste Ende 2009, ein halbes Jahr nach Deubel, seinen Sessel räumen, weil er seinen Informationspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat nicht nachgekommen war. Kaiftz klagte gegen den Rauswurf, die Nürburgring GmbH forderte ihrerseits 8,3 Millionen Euro Schadenersatz von ihrem Ex-Chef. 2013 kam es zu einem außergerichtlichen Vergleich. Er bereitete die Gründung der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) vor, deren späterer Chef er wurde. Danach Kreditmediator der Bundesregierung. Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen Gesellschaft für Immobilien und Projektmanagement (RIM), einer hundertprozentigen Tochter der ISB. Der frühere Controller der Nürburgring GmbH belastete im Prozess die Mitangeklagten. (swz)

x