Rheinland-Pfalz Das große Pfälzer Geschichts-Quiz: Die Auflösung und die Gewinner

Der HäftlingGesucht war Gegenpapst Johannes XXIII., der zwischenzeitlich in Mannheim in Haft saß. Auf diesem historischen Stich
Der HäftlingGesucht war Gegenpapst Johannes XXIII., der zwischenzeitlich in Mannheim in Haft saß. Auf diesem historischen Stich wurde sein Wagen umgeworfen.

718 Leser haben bei unserem großen Pfälzer Geschichts-Quiz vom 26. Januar mitgemacht – und erstaunliche 380 von ihnen haben alle 15 Fragen richtig beantwortet und uns die korrekte Lösungszahl geschickt. Heute folgt die Auflösung.

Wow – die Teilnehmerzahl bei unserem Geschichts-Quiz vom 26. Januar („Pfalz, Welt, Preisausschreiben“) hat uns überrascht, ganz ehrlich: Insgesamt 718 Leserinnen und Leser der RHEINPFALZ am SONNTAG haben sich am Ratespiel beteiligt, das an unserer 14-täglich erscheinenden Kolumne „Pfälzische Geschichte“ aufgehängt war. Herzlichen Dank für die rege Teilnahme! Leicht war’s zugegebenermaßen nicht, unser Quiz – und deshalb freut es uns besonders, dass gut die Hälfte der Teilnehmer die richtige Lösungszahl herausgefunden hat: Gesucht war das Jahr 1462, die Schlacht bei Seckenheim, die die Entscheidung im Badisch-Pfälzischen Krieg brachte. Der Mannheimer Stadtteil „Friedrichsfeld“ erinnert bis heute an den Sieger, Kurfürst Friedrich I.

Die Lösung

Wie sich die Lösung ergibt? So, in Klammern die 15 Zahlen, die zu addieren waren:

1. Woher stammt der Begriff „Pfalz“ ursprünglich?

a) von Palast und Hügel (121). Die Pfalzgrafen bei Rhein waren namensgebend für die Region „Pfalz“. Sitz der „Pfalzgrafen“ (es gab ursprünglich mehr als nur einen) waren die Kaiser- und Königspfalzen, Herrschaftsschwerpunkte mittelalterlichen Reisekönigtums. Der Begriff kommt vom „palati(n)um“, dem römischen Hügel, auf dem viele Prachtbauten lagen, „palatia“, Paläste eben.

2. Wer reiste incognito unter dem Namen „Graf von Falkenstein“?

b) Kaiser Joseph II. (98). Die Grafschaft Falkenstein war im 17. Jahrhundert lothringisch, und durch Heirat später Teil des Hauses Österreich.

3. Woher kommt der Name des Kaiserslauterer Stadtquartiers „Kotten“?

b) Von einem Lepra-Spital, das dort im Mittelalter lag (14). „Koden/Kotten“ ist ein Begriff für ein Leprosorium.

4. Welcher Papst war zeitweise auf dem Gebiet des heutigen Mannheim inhaftiert?

c) Johannes XXIII., der erste dieses Namens (15). Zur Zeit des Konzils von Konstanz (ab 1414) gab’s zeitweise drei Päpste gleichzeitig. Den arretierten Johannes hat man später wieder aus der Zählung genommen, deswegen der Papst gleichen Namens und gleicher Ordnungszahl im 20. Jahrhundert.

5. Warum war Heinrich Zimmermann kurpfälzischer „Leibschiffmeister“?

b) Er ist mit James Cook auf dessen dritter – und letzter – Südseereise gesegelt, und hat ein Buch darüber geschrieben (1).

6. Womit wurde 1803 die Kurpfalz abgewickelt?

c) mit dem Reichsdeputationshauptschluss (38). Dieser hat die Entschädigungen für die weltlichen Fürsten geregelt, die zuvor linksrheinische Territorien an Frankreich verloren hatten.

7. Wo ist der pfälzische Frühwestern „Bull Arizona“ von 1919/20 unter anderem gedreht?

a) im Maudacher Bruch (220). Die Statisten kamen zum Teil aus der Arbeiterschaft im Hemshof. Peng.

8. Was war der „Hannikel“ von Beruf?

b) Räuber (102). Der Südwesten war im 18. Jahrhundert ein Dorado für die Branche. Kleine Territorien, viele Grenzen, erschwerte die Strafverfolgung.

9. Wo lag „Prince Rupert’s Land“?

c) in Kanada (278). Ruprecht von der Pfalz war Gründungsmitglied der „Hudson’s Bay Company“, die in Kanada mit dem Pelzhandel reich und mächtig geworden ist.

10. „owê der leiden verte“: Wohin ging’s für Friedrich von Leiningen?

c) nach Palästina, des Dritten Kreuzzugs wegen (163). Bei der Frage (und bei der nächsten) haben sich im Übrigen viele vertan...

11. Welches Werk ist in der Pfalz zum ersten Mal gedruckt worden?

b) der Hexenhammer von Heinrich Kramer, 1486 bei Peter Drach in Speyer gesetzt (233).

12. Welcher Ort trägt seine römische Herkunft nicht mehr im Namen?

c) Germersheim, der römische „Vicus iulius“ (37). Altrip (Kastell „Alta ripa“) und Rheinzabern („Tabernae“, Raststätte) ist ihre Herkunft noch abzulesen.

13. Der „Chur-Pfältzische Robinson“ war

a) Michael Heberer aus Bretten (105), einige Jahre Galeerensklave und Autor eines Buches über seine Erlebnisse (Aegyptiaca servitus, 1610, noch im 18. Jahrhundert als „Chur-Pfältzischer Robinson“ nachgedruckt).

14. Wer wütete um 1444 auch in der Pfalz?

b) die Armagnaken (23), also Söldner aus dem Hundertjährigen Krieg, die gleichsam ins Ausland „exportiert“ wurden.

15. Was wurde bei der kurpfälzischen Lotterie im 18. Jahrhundert gezogen?

c) 5 aus 90 (14). Das Lotterie-Format hieß nach seinem – mutmaßlichen – italienischen Herkunftsort „Lotto di Genova“.

Die Gewinner

Unter allen 380 Einsendern mit der korrekten Löungszahl 1462 haben wir die 23 Preise ausgelost. Die Hauptpreise, dreimal die zweibändige „Pfälzische Geschichte“ des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, gehen an: Heike Müller (Niederkirchen), Eckhard Friauf (Trippstadt) sowie Siegrid und Diethelm Knörzer (Frankenthal). Je eines von zehn großen „Uffbasse“-Badetüchern gewinnen: Dieter Kaffenberger (Bolanden), Gerhard E. Zwipf (Speyer), Michaela Miszori-Sommer (Neustadt), Kurt Vogelgesang (Hütschenhausen), Gerhard Ohler (Meckenheim), Ute Schüler (Weilerbach), Reinhold Stuirbrink (Kirchheimbolanden), M. Kromer (Germersheim), Roland Rübel (Bruchmühlbach-Miesau) und Sabine Haupt (Bad Bergzabern). Je eine von zehn schicken RHEINPFALZ-Dubbetasse gewinnen: Eric Zimbelmann (Schwegenheim), Alexander Anton (Maikammer), Ulrike Raible (Haßloch), Reiner Schotthöfer (Waldsee), Claus Lammering (Deidesheim), Werner Pfarr (Gönnheim), Angelika Lowry (Kaiserslautern), Ilse Nabinger (Frankenstein), Franziska Geiger (Edesheim) und Rolf Leeb (Landau). Alle Preise senden wir den Gewinnern per Post zu. Wir wünschen viel Freude damit – und danken allen Teilnehmern herzlich.

Pfalz-WesternEin Schuss, ein Schrei – das war Hermann Baslers Western „Bull Arizona“, der zum Teil im Maudacher Bruch gedreht wu
Pfalz-WesternEin Schuss, ein Schrei – das war Hermann Baslers Western »Bull Arizona«, der zum Teil im Maudacher Bruch gedreht wurde.
x