Corona-Bürgertest Weniger Zentren, kaum Kontrollen: Landesweit 150 Teststellen abgemeldet

24 Millionen Euro erhielten die Betreiber von Teststellen in Rheinland-Pfalz für April und Mai.
24 Millionen Euro erhielten die Betreiber von Teststellen in Rheinland-Pfalz für April und Mai.

Immer mehr Corona-Testzentren schließen oder straffen ihre Öffnungszeiten. Noch immer aber sind in Rheinland-Pfalz landesweit rund 1450 Teststellen registriert. Wie viele davon tatsächlich noch in Betrieb sind, ist unklar. Eine Neuerung gibt es ab August.

Die zuständige Behörde, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV), informierte auf Anfrage über aktuell 1458 registrierte Teststellen im Land – und damit rund 150 weniger als noch im Vormonat, als zu der damaligen Hochzeit 1600 Zentren für die kostenlosen Bürgertests angemeldet waren. Neun Stellen sind laut LSJV nach Beschwerden geschlossen worden. Um welche Beschwerden es ging, diese Frage ließ die Behörde am Donnerstag unbeantwortet. Ein Zentrum in Speyer hatte wegen „Unzuverlässigkeit“ zumachen müssen. Darüber hinaus gab es temporäre Schließungen vor allem durch Ordnungs- oder Gesundheitsämter teils wegen hygienischer Mängel. Kontrollen gab es jedoch wenig – lediglich 27 durch die Behörde LSJV.

Übermittlung an die Corona-Warn-App

Die Betreiber der Zentren müssen ab 1. August die Ergebnisse und die Erstellung eines Covid-19-Testzertifikats auch über die Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts anbieten und auf Wunsch der getesteten Person die Information an die App weitergeben. Noch aber fehlten den Betreibern technische Details dazu.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) erhielten die Betreiber der Teststellen in Rheinland-Pfalz rund 24 Millionen Euro für ihre Arbeit in den Monaten April und Mai. Für die Bürger sind die vom Bund seit 8. März angebotenen Corona-Schnelltests kostenlos. Die aktuelle Testverordnung des Bundes gilt noch bis zum Jahresende. Inwiefern auch 2022 Bürgertests finanziert werden, ist noch unklar.

Verdacht von Abrechnungsbetrug?

Unklar ist auch, ob die KV Hinweise auf möglichen Abrechnungsbetrug in Rheinland-Pfalz gefunden hat. Eine entsprechende Anfrage konnte die KV, die seit dem 1. Juli für die Abrechnung mit den Testzentren sowie die Rechnungskontrolle zuständig ist, am Donnerstag nicht beantworten. Nach Betrugsverdachtsfällen in Köln und Bayern hieß es in Rheinland-Pfalz noch Anfang Juni: keine Anhaltspunkte. Kontrollen hatte es bis dahin aber kaum gegeben.

x