Rheinland-Pfalz Forscher aus Trier stirbt bei Exkursion in Chile

Aussichtspunkt Condor im Nationalpark Torres del Paine.
Aussichtspunkt Condor im Nationalpark Torres del Paine.

«Punta Arenas/Trier.»Ein deutscher Forscher ist im äußersten Süden von Chile ums Leben gekommen. Der Geologe, der unter anderem an der Universität Trier arbeitete, habe im Nationalpark Torres del Paine in Patagonien ein Magnetometer reparieren wollen, teilte die chilenische Magallanes-Universität mit. Bei seinem letzten Kontakt per Satellitentelefon mit einer Kollegin habe er von schwierigen Witterungsverhältnissen berichtet.

Die Leiche des Mannes sei gestern in einem See im Nationalpark Torres del Paine in Patagonien entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Forstbehörde CONAF. Der 62-jährige Verunglückte, der in Chile geboren wurde, war an der Uni Trier als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Bergungsteams hatten das Biwak des Wissenschaftlers im Nationalpark zunächst verlassen aufgefunden. Das Zeltlager war vom starken Wind beschädigt. Außerdem fehlte das Boot des Geologen. Die automatische meteorologische Station am 1020 Meter hohen Berg Centinela, zu der sich der 62-Jährige begab, ist nur im Kajak über den Gletschersee Lago Grey zu erreichen. Beim letzten Kontakt mit seiner Kollegin der Magallanes-Universität sagte der Forscher, er habe wegen des schlechten Wetters das Magnetometer nicht reparieren können. Er wollte nach Puerto Natales zurückkehren, um neuen Proviant zu besorgen. Die Referentin des Fachbereichs Raum- und Umweltwissenschaften an der Uni Trier, Elisabeth Tressel, hatte gestern zunächst noch auf ein glückliches Ende gehofft. „Wir sind alle sehr beunruhigt“, hatte sie gesagt. „Wir können jetzt nur hoffen, dass er sich aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht melden kann.“ Der Wissenschaftler sei im Rahmen eines Forschungsprojektes auf Dienstreise gewesen und hätte ihrer Kenntnis nach am Donnerstag seinen Rückflug antreten sollen. Auch Pedro Cid von der Magallanes-Universität hatte sich zunächst noch hoffnungsvoll gezeigt und über den 62-Jährigen gesagt: „Er kennt die Gegend sehr gut, hat schon viel dort geforscht und kennt die Witterungsbedingungen. Ich hoffe deshalb, dass er gut aus der Region herauskommt.“ Und Juan Carlos Aravena vom Forschungszentrum CIGA hatte ergänzt: „Wir können ihn als Extremforscher bezeichnen, der immer unter solchen Bedingungen arbeitet. Auch wenn die Umstände besorgniserregend sind, haben wir noch immer die Hoffnung, dass es sich nur um ein Kommunikationsproblem handelt.“ Die Hobbys des Verunglückten waren Bergsteigen, Eistouren und Kanu-Wildwasserfahren, früher hatte er dies offenbar auch als Leistungssport betrieben. Der Wissenschaftler hatte sich in Patagonien vor allem mit Gletschern beschäftigt. Das von ihm installierte Magnetometer sollte Klimadaten für Forscher in Deutschland, Chile und anderen Ländern liefern.

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