Rheinland-Pfalz Ernste Haushaltslage beim Bistum Speyer

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Das Bistum Speyer plant für das laufende Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt.

«Speyer». Das Bistum Speyer plant für das laufende Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Verantwortlichen allerdings drei Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen. In diesem Topf befinden sich noch weitere 71 Millionen Euro, allerdings teils zweckgebunden. Das hat der für die Finanzen verantwortliche Domkapitular Peter Schappert gestern bei einer Pressekonferenz in Speyer verkündet.

Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre sprach Schappert von einer „gespannten und ernsten Haushaltslage“. Insgesamt erwartet die Diözese 152,5 Millionen Euro Einnahmen dieses Jahr. Größter Anteil ist die Kirchensteuer, die mit 127,8 Millionen Euro zu Buche schlägt. Laut Schappert bleiben die Kirchensteuereinnahmen, die auf das Einkommen der Gläubigen bezogen sind, hinter der Wirtschafts- und Einkommensentwicklung zurück.

Ortskirchensteuer empfohlen

Das Bistum empfiehlt den einzelnen Pfarreien die sogenannte Ortskirchensteuer einzuführen. Wenn die Gemeinden diese erheben, bekommen sie, wie mehrfach berichtet, von der Diözese höhere Zuschüsse zu Bau- und Sanierungsprojekten. Laut Domkapitular Schappert haben sich mittlerweile drei Viertel der 70 Pfarreien im Bistum für die Ortskirchensteuer ausgesprochen. Diese Abgabe schlägt jährlich mit rund zehn bis 15 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus zu Buche. Vermieter können die Ortskirchensteuer, die an die Grundsteuer gekoppelt ist, an ihre Mieter weitergeben. Dadurch kann es passieren, dass auch Nicht-Katholiken hier zur Kasse gebeten werden. Das Geld verbleibt vor Ort und fließt direkt in den Haushalt der einzelnen Pfarreien. Wie hoch die Summe der Ortskirchensteuer bistumsweit ist, konnte Schappert gestern nicht sagen. Mehr als die Hälfte der diözesanen Haushaltsmittel (71,3 Millionen Euro) fließt laut den Angaben des Domkapitulars in die einzelnen Kirchengemeinden. Darin enthalten sind auch die Löhne für die Seelsorger, die vor Ort eingesetzt sind. Weitere Personalkosten entstehen im Bischöflichen Ordinariat und in den neuen Regionalverwaltungen. Dafür sind 14,6 Millionen Euro im Etat für 2018 vorgesehen.

Personal soll aufgestockt werden

Generalvikar Franz Jung kündigte an, dass das Personal in den Regionalverwaltungen aufgestockt werden soll. Details nannte er nicht. In den Außenstellen des Bischöflichen Ordinariates werden unter anderem die Finanzen der Pfarreien und die Kindertagesstätten verwaltet. Generalvikar Jung stellte weitere Arbeitsschwerpunkte des Bistums fürs laufende Jahr vor. Derzeit haben fünf Pfarreien ein sogenanntes pastorales Konzept erarbeitet. Darin wird die Seelsorge vor Ort festgelegt. Bis 2021 sollen alle Pfarreien ein solches Konzeptpapier erarbeitet haben. Seitens des Bistums gebe es dafür personelle Unterstützung. Zudem soll das laufende Qualitätsmanagement in den 220 katholischen Kindertagesstätten im Bistum ausgebaut werden. „Zeitnah“, so Bischof Wiesemann, soll eine Arbeitshilfe der Diözese erscheinen, die sich mit der Seelsorge für Wiederverheiratete befasst. Die Broschüre greife Impulse auf, die Papst Franziskus gesetzt habe, sagte Generalvikar Jung. Im Netz Details zu den kirchlichen Finanzen unter www.bistum-speyer.de

1,9 Millionen Euro will das Bistum in die Landauer Maria-Ward-Schule investieren, unter anderem in die Verbesserung des Brandsch
1,9 Millionen Euro will das Bistum in die Landauer Maria-Ward-Schule investieren, unter anderem in die Verbesserung des Brandschutzes. Insgesamt sollen 5,7 Millionen Euro in bistumseigene Gebäude fließen. Die Maria-Ward-Schule hat den größten Anteil daran.
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