Rheinland-Pfalz Booster-Impfung: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick

Schlangestehen vor dem Impfbus wie hier in Grünstadt: Damit es mit dem Booster vorangeht, sollen bald mehr Fahrzeuge unterwegs s
Schlangestehen vor dem Impfbus wie hier in Grünstadt: Damit es mit dem Booster vorangeht, sollen bald mehr Fahrzeuge unterwegs sein.

Fragen und Antworten: 67 Prozent aller Rheinland-Pfälzer sind vollständig gegen Corona geimpft. Für eine Herdenimmunität ist das laut Experten viel zu wenig. Wohin zum Impfen? An Bussen bilden sich Menschenschlangen. Impfungen an Krankenhäusern sollen jetzt helfen. In der Pfalz sind nur zwei dabei.

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch hat am Mittwoch zusammen mit Landesimpfkoordinator Daniel Stich (beide SPD) einen Fünf-Punkte-Plan vorgestellt, um mit den Auffrischungsimpfungen schneller voranzukommen. Aber nicht nur mit diesen.

Wohin zur Corona-Impfung?
Haupt-Anlaufstelle zum Impfen für Erst- und Zweitimpfung sowie Auffrischung sollen nach Vorstellung des Ministeriums weiter die Arztpraxen sein. Alternativen sind die Impfbusse und – ab nächster Woche neu – landesweit 18 Krankenhäuser. In der Pfalz sind dies: das Hetzelstift in Neustadt und die Felsenland-Klinik in Dahn (Kreis Südwestpfalz). Für den Bus und in der Klinik braucht es keinen Impftermin. In den Kliniken soll es feste Öffnungszeiten geben.

Warum hat die Pfalz nur zwei Klinik-Stützpunkte?
Von den landesweit 18 Krankenhäusern sind gleich neun in Trägerschaft der Marienhaus GmbH mit Sitz in Waldbreitbach, zu der auch das Neustadter Hetzelstift gehört. Das Ministerium hatte eigenen Angaben zufolge bei allen Kliniken die Bereitschaft für ein Impfzentrum abgefragt und jene 18 Zusagen bekommen. In Mainz geht man davon aus, dass weitere hinzukommen. Die großen Zentren, das Klinikum in Ludwigshafen und das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern, haben auf Anfrage am Mittwoch keine Angaben dazu gemacht. In Pirmasens und im Landkreis Südwestpfalz ist die Politik froh, dass mit Dahn eine Anlaufstelle entsteht. Ein Ersatz für das frühere Impfzentrum könne dies aber nicht sein, sagen OB Markus Zwick und Landrätin Susanne Ganster (beide CDU).

Wieder alle Hände voll zu tun: Intensivmediziner auf der Covid-Station.
Kommentar

Fast zwei Jahre Corona und nichts gelernt?

Was könnten die Bedenken sein?
An den Kliniken soll Krankenhauspersonal das Impfen übernehmen. Angesichts von Personalmangel und mehr Corona-Patienten auf den Intensivstationen könnte diese zusätzliche Aufgabe nicht einfach zu lösen sein. Ob sich die Aktion auch finanziell lohnen könnte für die Kliniken, ist unklar. Bezahlt werden die Spritzen als medizinische Leistung. Über weitere mögliche Kosten wurde noch nicht gesprochen. Das sagte jedenfalls Dietmar Bochert, Sprecher der Marienhaus GmbH. Sonderzahlungen allein dafür, dass sich ein Haus als Impfstation anbietet, soll es nicht geben, hieß es aus dem Ministerium. Das Risiko, sich mit den Impflingen auch das Virus ins Haus zu holen, sieht die Marienhaus GmbH kaum.

Wann geht es los in den Kliniken?
Die Impfungen an Krankenhäuser sollen nächste Woche starten, einen genauen Termin gibt es noch nicht.

Wer darf zum Boostern?
Einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zufolge Menschen, die 70 Jahre und älter sind sowie Pflegepersonal – frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung. „Mittelfristig“ sollten alle die Auffrischung erhalten. Die Landesregierung in Mainz will schon jetzt allen unabhängig vom Alter den Zugang zum Booster ermöglichen. Da viele Ärztinnen und Ärzte zunächst der Stiko folgen, sind Busse offenbar sehr beliebt, um sich dort den dritten Nadelstich zu holen. Laut Ministerium sind etwa die Hälfte der Impfungen im Bus Booster.

Was tun gegen den Ansturm auf Impfbusse?
Stundenlang in der Kälte Schlange stehen vorm Impfbus ist keine Seltenheit. Menschen in Neustadt, Grünstadt, Zweibrücken, Kaiserslautern etwa können davon berichten. Daher sollen doppelt so viele Busse eingesetzt werden – mit bis zu 500 Stopps bis Jahresende. Wann die weiteren sechs Gefährte startklar sind, ist offen. Neustadt hat dem Land angeboten, dass der Bus vor Festhallen parken kann, die geöffnet werden, damit die Menschen dort warten, unter Umständen auch geimpft werden können. Die Antwort aus Mainz steht aus.

Weitere Ideen gegen die Pandemie?
Ab Mitte November sollen Impflotsen in Wohnvierteln mit unterdurchschnittlicher Impfquote für die Impfung werben – auch mit Haustürbesuchen. So sollen bildungsferne Menschen und Bürger mit Sprachproblemen erreicht werden. Stadtteile in Ludwigshafen gehörten dazu, ebenso Bereiche in Kaiserslautern oder Worms. Hier geht es zum Kommentar

 

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