am Rande 300 000 Euro Schaden: Gold und Geld von Seniorin ergaunert

255.000 Euro in Gold und 45.000 Euro Bares legte eine Seniorin vor die Tür, nun ist alles weg. Sie ist auf Kriminelle, die sich
255.000 Euro in Gold und 45.000 Euro Bares legte eine Seniorin vor die Tür, nun ist alles weg. Sie ist auf Kriminelle, die sich als falsche Polizisten ausgaben, hereingefallen.

Das hat es selbst dem Beamten vom Betrugskommissariat die Sprache verschlagen. Eine Frau um die 80 Jahre verliert rund 300.000 Euro an Gauner, denen die Seniorin Goldbarren und Bares am helllichten Tag vor die Haustür legt. Das hat die Frau der Polizei berichtet, nachdem sie völlig entsetzt Anzeige erstattet und erzählt von dem, was ihr passiert ist. Gold und Geld, wollten ihr Anrufer versichern, seien in Gefahr, gestohlen zu werden. Die einzige Rettung: Polizeibeamte würden alles abholen und solange verwahren, bis die Luft wieder rein und die Gefahr gebannt sei.

„Irgendwann war alles weg“

Die Frau ist, wie die Polizei Bad Kreuznach am Mittwoch berichtete, den telefonischen Anweisungen der vermeintlichen Helfer gefolgt und jetzt um ein Vermögen ärmer. Gold im Wert von nahezu 255.000 Euro hatte die Dame zu Hause, auf der Bank hob sie 45.000 Euro ab, packte alles in einen Koffer und stellte ihn am Freitagmittag vor die Tür. „Irgendwann war alles weg.“ Die Frau weiß nicht, wer sich alles schnappte. „Ja, absolut unverständlich, wenn man das hört. Und traurig“, findet auch die Polizei, dass Menschen auf so unglaubliche Geschichten hereinfallen.

Opfer werden am Telefon mürbe gemacht

Aber, so meint der Beamte, die Täter seien rhetorisch geschickt, spähten vor allem alte, allein lebende Menschen aus und „machen sie mit stundenlangen, teils über Tage dauernden Telefonaten mürbe“. Und sie machen ihnen weis, dass sie „absolut dichthalten“ müssen, dass dies eine Geheimoperation sei. Selbst Bankmitarbeitern und Verwandten könne man nicht trauen. Und für mögliche Nachfragen im Kreditinstitut gibt es die passenden Notlügen mit auf den Weg.

Eine ganze Anrufserie von Kriminellen

Die 80-Jährige war nicht die Einzige, die im Raum Bad Kreuznach um ihr Erspartes gebracht wurde. Seit zwei Wochen kommt es dort laut Polizei zu einer Anrufserie von Kriminellen: 200 Fälle wurden gemeldet, allein 80 Anrufe waren es am Dienstag. Weitere drei Opfer verloren zusammen 100.000 Euro. Und die alte Dame? Die Aussicht, dass sie Gold und Geld wiedersieht, ist „leider äußerst gering“, so der Beamte. Die Drahtzieher sitzen oft im Ausland. Die Polizei aber rät bei solchen Anrufen: immer die echte Polizei einschalten.

Was die Polizei in solchen Fällen rät

Weitere Tipps der Polizei: Telefonate, bei denen es zu ungewöhnlichen Forderungen und unglaubwürdigen Schilderungen kommt, so schnell wie möglich zu beenden. Für umfassende Beratungsgespräche steht das Team der „Zentralen Prävention“ des Polizeipräsidiums Mainz zur Verfügung: Telefon 06131/653390 oder per Mail unter beratungszentrum.mainz@polizei.rlp.de

„Die Polizei fordert niemals telefonisch die Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen. Auch nimmt die Polizei kein Geld präventiv oder vorsorglich in Verwahrung“, heißt es von der Dienststelle in Bad Kreuznach.

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