Rezept-Tipps Die besten Cocktails für Silvester

RHEINPFALZ-Redakteur Timo Benß in seiner heimischen Küche.
RHEINPFALZ-Redakteur Timo Benß in seiner heimischen Küche.

Wer an Silvester Gäste zu Besuch hat, denen er neben gutem Essen und Wein auch noch etwas Besonderes kredenzen will, für den haben wir festliche Cocktails zusammengestellt.

Ein Cocktail im eigentlichen Sinne war um 1800, als der Begriff in England aufkam, eigentlich nur ein ganz bestimmter Drink unter vielen Mixgetränken, die damals schon üblich waren. Er besteht aus nur drei Zutaten: Whisky, Zucker und Bitters. Heute kennt man ihn unter dem Naman Old-Fashioned, denn das Wort „Cocktail“ wird seit etwa 120 Jahren als Überbegriff für alkoholische Mixgetränke verwendet, die auf Spirituosen basieren. Das Grundprinzip des Old Fashioned kann man sich auch für einen Aperitif – oder das Anstoßen zum Jahreswechsel zu eigen machen. Dafür gibt man einfach einen Zuckerwürfel in ein Sektglas, beträufelt ihn mit ein paar Spritzern Angostura Bitters und füllt das Glas mit eiskaltem Sekt auf.

Eisbrecher mit Essig

Wer Gin mag, kann sich auch das Rezept des „French 75“ anschauen. Eine weitere Variante, Sekt zu verfeinern, ist mit Kirschessig. Im Glas entfaltet sich nicht nur ein komplexer Geschmack. Die Idee, Essig in den Sekt zu geben, bietet auch genug Stoff, um Gespräche zu starten. Somit ist dieser Drink der beste Icebreaker-Aperitif überhaupt.

Die Cocktails „Penicillin“ und „Haute Couture“ bieten sich vor allem nach dem Essen an – vielleicht auch, um die Zeit zwischen dem Dessert und dem Jahreswechsel zu überbrücken. Während des Essens kann man aber bereits eine selbstgemachte Limonade oder Longdrinks wie den „Horse’s Neck“ genießen. Oder natürlich einen guten Pfälzer Wein. Wenn es kalt wird und man schon die Nase voll hat von Glühwein der vergangenen Weihnachtsmärkte, gibt es mit dem Hot Toddy eine gute Alternative mit Schuss. Man könnte ihn den Tee unter den Glühweinen nennen, denn er wird mit heißem Wasser aufgegossen. Mit Zimt und Nelken passt er auch super in die Jahreszeit und braucht sich vor Glühwein und Grog nicht zu verstecken.

Sommerdrinks mit Winterflair

Wer gerne in der Küche experimentiert, kann auch seinen eigenen Wintercocktail kreieren. Viele klassische Sommerdrinks lassen sich mit wenigen Anpassungen an die kalte Jahreszeit anpassen. Ersetzt man Minze etwa durch Rosmarin oder benutzt Orangen statt anderer Zitrusfrüchte, kann man winterliche Noten zum Vorschein bringen. Auch mit Cocktail-Bitters kann man andere Akzente setzen. Man nennt diese auch die „Gewürze der Bar“. Gibt man etwa Schokoladen- oder Orangenbitters zum Drink, lässt er sich in eine ganz andere Richtung lenken als mit Grapefruit oder Pfirsich. Auch die Garnitur, das Anrichten der Cocktails, macht viel aus. Benutzt man im Sommer Limetten und Minze, kann man im Winter zu Zimtstangen, Rosmarin und Orangen greifen. Der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt.

Der French 75
Der French 75

Perfekt zum Anstoßen: Der French 75

Dieser Cocktail war in den Goldenen Zwanzigern sehr beliebt. Erfunden haben soll den „Soixante Quinze“ Harry MacElhone, Gründer der legendären Harry’s New York Bar in Paris. Die erste schriftliche Erwähnung findet man im Buch „ABC of Mixing Cocktails“ von 1922. Benannt wurde der French 75 nach dem französischen Geschütz „Canon de 75 mm modèle 1897“, das vor allem im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Piloten der französischen Luftwaffe waren damals bekannt dafür, Spirituosen mit Champagner zu mischen. Der „French 75“ funktioniert aber auch mit Pfälzer Winzersekt.

Rezept:

– 3 cl Dry Gin
–1,5 cl Zitronensaft
–1 cl Zuckersirup
– Pfälzer Winzersekt / Champagner
– 1 Maraschino-Kirsche

Gin, Zitronensaft und Zuckersirup in einen Shaker füllen, mindestens 20 Sekunden auf Eis kräftig schütteln und in ein vorgekühltes Sektglas geben. Mit Sekt auffüllen und eine eingelegte Kirsche hineingeben.

Der Haute Couture
Der Haute Couture

Neujahrsgrüße aus Frankreich: Der Haute Couture

In der Normandie, direkt am Ärmelkanal zwischen Dieppe und Le Havre, liegt die Stadt Fécamp. Hier stand die Benediktinerabtei La Trinité, wo um 1510 schon Vorläufer des Kräuterlikörs D.O.M. Bénédictine zubereitet worden sein sollen. Im Jahr 1863 fiel dem Weinhändler Alexandre Legrand dann ein Rezept dieses Likörs in die Hand, und er errichtete mit dem Palais Bénédictine eine Produktionsstätte, in der er auch wohnte. Dieses beeindruckende Bauwerk kann man auch heute noch besichtigen.

Zum D.O.M. Bénédictine gesellt sich mit Cognac der perfekte Begleiter. Durch den hohen Alkoholgehalt kommen die Kräuter noch besser hervor. Wer es nicht so stark möchte, kann auch das Mischverhältnis zwischen Cognac und Bénédictine verändern oder mit je 1,5 cl pro Zutat einen Shortdrink kreieren, der sich gut in einem größeren Schnapsglas nach dem Essen servieren lässt.

Die dritte Komponente ist Creme de Cacao, ein Likör auf Kakaobasis. Er ist recht süß und bringt Aromen von dunkler Schokolade mit sich. Durch diese Zutat wird der ansonsten recht alkohollastige Cocktail zum einen ein bisschen gefälliger im Geschmack, zum anderen passen die Schokoladennoten perfekt in die dunkle Jahreszeit. Die Schokolade bettet sich auch überraschend gut in die komplexe Kräutermischung des D.O.M. Bénédictine ein. Ein idealer Drink, der den Kräuterlikör im besten Licht dastehen lässt.

Rezept:

– 3 cl Cognac
– 3 cl D.O.M. Bénédictine
– 3 cl Creme de Cacao (braun)

Cocktailglas für 20 Minuten in den Gefrierschrank stellen. Zutaten auf Eis in einem Rührglas mischen und in das Glas abseihen.

Der Penicillin
Der Penicillin

Genuss ist die beste Medizin: Der Penicillin

Obwohl der „Penicillin“ erst 2005 von Sam Ross in der New Yorker „Milk & Honey Bar“ erfunden wurde, gehört er mittlerweile zum Standardrepertoire eines jeden Barkeepers. Mit rauchigem Whisky, Honig, Zitrone und Ingwer soll er an Medizin erinnern.

Rezept:

– 5 cl Blended Whisky
– 1 cl Islay Scotch Whisky (rauchig)
– 1,5 cl Honig
– 2 cl Zitronensaft
– 1 cl Ingwersirup
– 1 Ingwerstück

Einen großen Eiswürfel in ein Lowball-Glas geben. Blended Whisky, Honig und Zitronensaft auf Eis mit einem Shaker vermischen und ins Glas abseihen. Islay Scotch vorsichtig darübergießen. Mit einer Zitronenzeste und einem Ingwerstück garnieren.

Der Horse’s Neck
Der Horse’s Neck

Der Longdrink für lange Nächte: Der Horse’s Neck

Der „Horse’s Neck“ verdankt seinen Namen der Garnitur: Eine lange Zitronenzeste wird so geformt wie der lange Hals eines Pferdes. Weil Winter ist, ersetzen wir die Zitrone durch eine Orange. Im Zusammenspiel mit dem Ginger Ale passt das wunderbar zu einem feierlichen Silvesterabend mit Freunden.

Rezept:

– 4 cl Bourbon Whiskey
– 3 Dashes Angostura Bitters
– Ginger Ale
– Orangenzeste

Longdrinkglas mit Eiswürfeln füllen. Whiskey und Angostura Bitters dazugeben. Anschließend mit Ginger Ale auffüllen. Mit einem Sparschäler oder Zestenreißer eine möglichst lange Zeste von einer Orange schneiden und über den Glasrand hinaus legen.

Der Hot Toddy
Der Hot Toddy

Die heiße Alternative für kalte Tage: Der Hot Toddy

Der „Hot Toddy“ ist eine gute Whisky-Alternative zum Grog. Das Grundrezept stammt aus Schottland und ist schon im 18. Jahrhundert belegt. In den USA nimmt man auch gerne Rum oder Brandy statt Whisky.

Rezept:

– 5 cl Bourbon Whiskey
– 3 Teelöffel Honig
– 15 cl heißes Wasser
– 1 Scheibe Zitrone
– 2 Nelken
– 1 Zimtstange
– Muskatnuss

Zimtstange und Nelken in eine Tasse geben. In einem Gefäß Wasser, Bourbon und Honig mischen und anschließend in die Tasse geben. Kurz mit der Zimtstange umrühren, Muskatnuss darüber geben und mit einer Zitronenscheibe garnieren.

Selbstgemachte Limetten-Limonade
Selbstgemachte Limetten-Limonade

Selbstgemacht mit Rosmarin: Limetten-Limo

Wer seine Mix-Fähigkeiten zeigen will, braucht gar keinen Alkohol. Auch mit einer gut gemachten Limonade kann man beeindrucken. Obwohl Limetten eigentlich eher in Sommerdrinks anzutreffen sind – im Zusammenspiel mit Rosmarin passen sie perfekt in den Winter. Wer will, kann auch noch mit Salatgurke und Thymian experimentieren. Das Rezept lässt sich – mit angepasstem Zuckergehalt – auf andere Limonaden übertragen.

Rezept:

– 4 cl Limettensaft
– 2 cl Zuckersirup
– Sodawasser
– Rosmarin

Limettensaft, Zuckersirup und Soda in einem Longdrinkglas auf Eis verrühren und mit Rosmarin garnieren.

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Hast du die Pfalz im Blut?

Liebst du die Pfalz genauso wie wir? Gehst du gerne auf Weinfeste? Kennst du dieses Pfalzgefühl, das sich nicht beschreiben lässt, weil man es einfach erleben muss? Hier gibt es Artikel für alle Pfälzer, die die Pfalz im Herzen tragen. Für alle, die wissen, wo Hettrum, Hääschde und Harschem liegen. Und für alle, die warme Sommerabende am liebsten mit ihren Freunden und Dubbeglas in der Hand verbringen.

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

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