Pfalz Neustadt: Landwirtschaftskammer zeichnet Weine und Sekte von 411 Pfälzer Betrieben aus

(rö). 6562 Kammerpreismünzen und 41 Sonderauszeichnungen für die besten Betriebe – die Erfolgsbilanz der Pfälzer Winzer bei der Landeswein- und -sektprämierung 2015 bot allen Anlass, gestern bei der Siegerfeier in Neustadt darauf anzustoßen. Mehr als zwei Fünftel der insgesamt bei dem Wettbewerb der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz vergebenen Medaillen gingen in die Pfalz.

Jene Weingüter und Winzergenossenschaften, die in dieser Region im zurückliegenden Prämierungsjahr am besten abgeschnitten haben, standen gestern Nachmittag im Neustadter Saalbau besonders im Blickpunkt. Fünf Teilnehmer wurden für ihre hervorragenden Gesamtleistungen mit der höchsten Auszeichnung belohnt, die das Land im Weinbau zu vergeben hat: dem Großen Staatsehrenpreis. In Empfang nehmen durften ihn die Weingüter Markus Schwaab (Kirrweiler), Hubert Müller (Maikammer), Karl Wegner und Sohn (Bad Dürkheim) und Sonnenhof (Bockenheim) sowie die Winzergenossenschaft Herxheim am Berg. Die Überreichung erfolgte durch Kammerpräsident Norbert Schindler, Staatssekretär Thomas Griese vom Mainzer Weinbauministerium und die Pfälzer Weinkönigin Julia Kren, moderiert von der Pfälzischen Weinprinzessin Julia Stiess. Einen Großen Staatsehrenpreis gibt es dann, wenn ein Betrieb innerhalb von zehn Jahren zum fünften Mal die Voraussetzungen für einen Staatsehrenpreis erfüllt. Einen solchen holten sich diesmal 21 pfälzische Betriebe. 15 weitere können sich jeweils über einen Ehrenpreis freuen. Mit der Anzahl der Sonderauszeichnungen steht die Pfalz im Vergleich aller Weinbaugebiete des Landes an der Spitze. Zu den „Neulingen“ unter den Ehrenpreisträgern zählt auch das Weingartener Weingut Spieß im Kreis Germersheim – wo Weinbau keine so tragende Rolle spielt wie an der Weinstraße. Aus dem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb der Familie Spieß war 1993 das erste Vollerwerbsweingut im Ort geworden. Adrian Spieß, der es inzwischen mit seinem Vater Wilfried führt und seit 2012 im Keller alleinverantwortlich ist, hat schon bei der diesjährigen Bundesweinprämierung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) von sich reden gemacht: Beim Wettstreit um den Titel „Bester Jungwinzer 2015/16“ wurde der 26-Jährige, der Weinbau und Oenologie studiert hat, Zweiter. Nun sorgt der erste Ehrenpreis, den man bei der Landesweinprämierung errungen hat, für Freude und Stolz im Hause Spieß. Angesichts der hohen Teilnehmerzahl sei es „schon toll, so weit vorne mit dabei zu sein“ bei der Kür der Besten, sagte Adrian Spieß zur RHEINPFALZ. Seit der Betrieb 2008 wieder ins Rennen um Kammerpreismünzen eingestiegen ist, schnitt er dabei zunehmend besser ab. Derzeit hat er fast ausschließlich dabei ausgezeichnete Weine im Angebot – bei Literweinen angefangen. Dass anders als bei vielen anderen Wettbewerben auch Basisweine angestellt werden können, hebt der Weingartener übrigens als einen der – sicher auch für viele Verbraucher interessanten – Vorzüge der Landesweinprämierung hervor. Für das Weingut Spieß ist sie „die wichtigste Prämierung“. An dieser beteiligt haben sich im jüngsten Prämierungsjahr – in der Zeit vom September 2014 bis zum Juli 2015 – 1340 Weinbaubetriebe aus den sechs rheinland-pfälzischen Weinanbaugebieten mit 17.819 Weinen und Sekten. Erzeugnissen von 411 pfälzischen Betrieben erkannten die Sachverständigen bei verdeckten Proben im Weinbauamt Neustadt insgesamt 1170 Medaillen in Gold, 3314 in Silber und 2078 in Bronze zu. Info —Das Preisträgerverzeichnis der Landeswein- und -sektprämierung 2015 ist kostenlos erhältlich beim Weinbauamt in 67433 Neustadt, Chemnitzer Straße 3, Telefon 06321/9177-0, Fax -699. —Internet: www.praemierung-rlp.de.

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