Rheinland-Pfalz Mehrere Bedrohungslagen in kurzer Zeit: Wie sicher sind unsere Bahnhöfe?

 Wegen einer „unkonkreten Bedrohungslage“ räumte die Polizei am 10. Januar das Mainzer Bahnhofsgelände.
Wegen einer »unkonkreten Bedrohungslage« räumte die Polizei am 10. Januar das Mainzer Bahnhofsgelände.

Mainz, Worms, Ludwigshafen: Innerhalb weniger Tage gab es Polizeieinsätze an Bahnhöfen in Rheinland-Pfalz wegen unklarer Bedrohungslagen. In allen drei Fällen stellten sich die Ursachen als vergleichsweise harmlos heraus. Dennoch stellt sich die Frage: Wie sicher sind unsere Bahnhöfe?

Manchmal reichen wenige Sätze, um einen Polizeieinsatz auszulösen: Am Freitagabend wurde der Wormser Hauptbahnhof gesperrt und geräumt. Ein Reisender hatte im Zug von Bürstadt nach Worms die Äußerungen eines anderen Fahrgastes so interpretierte, dass dieser vorhabe, eine Gewalttat zu begehen. Er rief deshalb den Notruf an. Es stellte sich heraus: falscher Alarm. Der vermeintliche Gewalttäter hatte zu viel getrunken. Gefahr bestand keine, wie die Behörden mitteilten.

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In Ludwigshafen genügte ebenfalls ein Anruf, um für viel Bewegung zu sorgen: Die Polizei riegelte am Samstagnachmittag den Hauptbahnhof samt Vorplatz aus Sicherheitsgründen für eineinhalb Stunden ab, weil ein Unbekannter am Telefon eine Gewalttat angekündigt hatte. Die Züge konnten allerdings weiter rollen. Anders war das in Mainz wenige Tage zuvor gewesen. Wegen einer „unkonkreten Bedrohungslage“ wurden Bahnhofsgebäude, Bahnhofsplatz und angrenzende Straßen geräumt. Ein Unbekannter hatte einen Amoklauf angekündigt. Der Zugverkehr kam zum Erliegen. Schwerbewaffnete Polizisten sicherten das Areal. Am Abend wurde der Großeinsatz beendet.

LKA: Keine Häufung von Gefahrenlagen

Auch wenn sich bei allen Einsätzen der Polizei herausstellte, dass es keine ernsthafte Gefahr gab, so stellt sich dennoch die Frage: Wie sicher sind die Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz? Wie das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz auf Anfrage der RHEINPFALZ am Montag mitteilte, gibt es keine statistisch auffällige Häufung von Bedrohungslagen an Bahnhöfen in Rheinland-Pfalz in der zurückliegenden Zeit. Welche Schritte bei solchen Szenarien von der Polizei eingeleitet werden, lasse sich nicht pauschal sagen. Der Einzelfall werde geprüft.

„Die konkret zu treffenden Maßnahmen orientieren sich stets an der Beurteilung der jeweiligen Lage und können von Informationsbeschaffungen, Absperrmaßnahmen, Gefährdungsbewertungen oder einer einsatzbegleitenden Pressearbeit viele unterschiedliche Nuancen beinhalten“, so das LKA. Gehen anonyme Drohungen bei den Sicherheitsbehörden ein, würden diese grundsätzlich ernst genommen. Die Einsätze in Ludwigshafen und Mainz belegten das. Bahnhöfe hätten Symbolkraft, die je nach tagesaktuellen gesellschaftlichen oder politischen Ereignissen gefährdet sein könnten. Das konkrete Vorgehen bei solchen vermeintlichen Gefahrenlagen will das LKA aus taktischen Gründen aber nicht preisgeben.

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