Pfalz Kirchenasyl: Pfälzer Pfarrer vor Gericht

Die Kirchen bieten Menschen Asyl, um sie vor drohender Abschiebung zu bewahren. Allerdings nur, wenn deren Asylverfahren eine Ch
Die Kirchen bieten Menschen Asyl, um sie vor drohender Abschiebung zu bewahren. Allerdings nur, wenn deren Asylverfahren eine Chance auf Erfolg haben könnte. Archivfoto: dpa

Das ist ein bislang einzigartiger Vorgang in Rheinland-Pfalz: Der Protestantische Pfarrer von Hochspeyer (Kreis Kaiserslautern) soll sich vor Gericht verantworten, weil seine Gemeinde einem Flüchtling Kirchenasyl gewährt hat. Das Amtsgericht Kaiserslautern bestätigte dem Evangelischen Pressedienst, dass gegen den Geistlichen ein Strafbefehl erlassen worden sei.
Er soll sich wegen Beihilfe zum illegalen Aufenthalt in der protestantischen Kirchengemeinde verantworten. Der Pfarrer hat jedoch Einspruch dagegen eingelegt. Nun hat das Gericht für Ende April eine Hauptverhandlung angesetzt.

Kirche: Keine Hinweise auf Verstöße



Der Pfarrer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Sprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz, Wolfgang Schumacher, zeigte sich auf Anfrage der RHEINPFALZ „sehr verwundert, dass es zu diesem Verfahren gekommen ist“. Die Kirchenleitung verfüge über keinerlei Hinweise darauf, dass der Pfarrer in Hochspeyer gegen die auf Bundesebene zwischen Staat und Kirche ausgehandelten Regeln zum Kirchenasyl verstoßen haben könnte.
Schumacher kündigte an, dass die Landeskirche ihren Geistlichen unterstützen werde. Sie wolle die Kosten für einen Verteidiger und eine mögliche Geldstrafe übernehmen.

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