Pfalz ABB: IG Metall kritisiert Spartenverkauf

In Mannheim, Sitz der deutschen ABB-Landesgesellschaft, sind etwa 2000 Mitarbeiter beschäftigt.  Foto: ABB
In Mannheim, Sitz der deutschen ABB-Landesgesellschaft, sind etwa 2000 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Entscheidung des Schweizer Technologiekonzerns ABB, dessen deutsche Landesgesellschaft in Mannheim sitzt, die Sparte Stromnetze zu verkaufen, stößt bei der IG Metall Mannheim auf heftige Kritik. Geschäftsführer Klaus Stein bezeichnete dies als skandalträchtige Strategie, die nicht zum Vorteil der Beschäftigten ist. Der japanische Konzern Hitachi wird für rund 8 Milliarden Euro 80,1 Prozent der Anteile an der Sparte Stromnetze, zu der auch die Transformator-Produktion gehört, von ABB übernehmen. Die restlichen Anteile will ABB zunächst behalten, hat aber eine Option, diese ebenfalls zu verkaufen. Von der Entscheidung sind etwa 700 der 2000 Beschäftigten am Standort Mannheim betroffen. Die Standorte Heidelberg und Ladenburg, Sitz des ABB-Forschungszentrums, werden durch den Verkauf nicht berührt.

„Einzelne Aktionäre treiben den Schritt voran“



Die Stromverteilung wird nach Einschätzung von Klaus Stein in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen und „ein riesiges Geschäft werden“. Für ihn stellt sich deshalb die Frage, weshalb ein Unternehmen einen Bereich, der zum ureigensten Geschäft gehört und der an Bedeutung gewinnen wird, verkauft. Der Schritt sei alleine durch Aktionäre wie den aktivistischen Investor Cevian getrieben, der etwas mehr als 5 Prozent Anteile an ABB hält. Rund 79 Prozent der Aktien sind im Streubesitz, etwa 10 Prozent der Anteile hält die schwedische Familie Wallenberg über die Beteiligungsgesellschaft Investor AB, die Fondsgesellschaft Blackrock besitzt knapp 3,4 Prozent der ABB-Aktien.

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