Italien Gutachten: Unfallfahrer von Südtirol teilweise entlastet

Carabinieri bei der Unfallaufnahme im Januar.
Carabinieri bei der Unfallaufnahme im Januar.

Nach dem Verkehrsunfall mit sieben toten Deutschen in Südtirol könnte ein technisches Gutachten den Unfallfahrer zum Teil entlasten.

Wie Südtiroler Medien berichteten, bezweifelt ein Sachverständiger, dass die Touristengruppe mit den Opfern den Zebrastreifen benutzt hat. Nur dieser Bereich sei in der Nacht durch eine Straßenlaterne gut einsehbar; außerhalb des Lichtkegels seien Personen nur schemenhaft zu erkennen.

Ein 27 Jahre alter Einheimischer war am 5. Januar betrunken in eine Gruppe Skitouristen gerast, die in der Nacht aus einem Shuttlebus ausgestiegen waren und die Straße überquerten. Sechs Menschen starben noch vor Ort, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen.

Deutlich langsamer als zunächst vermutet

Das Gutachten gehe davon aus, dass der Unfallfahrer mit rund 90 Stundenkilometer unterwegs war. Das sei zwar deutlich mehr als die an jener Stelle erlaubten 50 Stundenkilometer, allerdings weniger als zunächst vermutet. Die Erkenntnisse sollen im September einem Richter vorgelegt werden; Teile des Gutachtens über den Unfallhergang in Luttach im Südtiroler Ahrntal sickerten nun aber bereits durch. Sollte das Gericht diese Faktoren anerkennen, könnte sich das auf das Strafmaß auswirken.

Der 27-Jährige war nach der Untersuchungshaft in Hausarrest geschickt worden, den er im Kloster Neustift bei Brixen verbrachte. Dort ist er seinem Anwalt zufolge auf eigenen Wunsch immer noch, obwohl der Hausarrest im Juli aufgehoben wurde.

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