Panorama Germanwings: Erneut Vorwürfe gegen Lufthansa

«Düsseldorf.» Wenige Wochen vor dem dritten Jahrestag des Absturzes einer Germanwings-Maschine in den Alpen mit insgesamt 150 Todesopfern haben Angehörige der Opfer erneut Vorwürfe gegen die Germanwings-Mutter Lufthansa erhoben.

In einem an Lufthansa-Chef Carsten Spohr gerichteten Brief werfen sie dem Konzern eine „Strategie des Mürbemachens und der Drohungen“ vor und beklagen aus ihrer Sicht zu geringe Entschädigungen. Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte den Eingang des Briefs, wollte sich darüber hinaus aber nicht zu den Vorwürfen äußern. Direkt nach dem Absturz am 24. März 2015 habe Lufthansa schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt, heißt es in dem Brief. „Leider müssen wir feststellen, dass Sie diese zentralen Zusagen bis heute nicht eingelöst haben.“ Lufthansa verlange „für einen geringen Geldbetrag“ den Verzicht auf Klagen und weitere Ansprüche gegen die Airline. Sogar psychotherapeutische Hilfe werde neuerdings an eine solche Verzichtserklärung geknüpft. Ähnliche Vorwürfe hatte der Hinterbliebenen-Anwalt Elmar Giemulla bereits Ende 2017 erhoben. Ein weiterer Kritikpunkt in dem jetzigen Brief der Angehörigen ist die Höhe der Entschädigungen. Pauschal 25.000 Euro pro Opfer und jeweils 10.000 Euro für nahe Angehörige reichten vielfach nicht aus, um den Verdienstausfall abzudecken. Laut Lufthansa wurde dagegen teilweise deutlich mehr gezahlt. „Pro Opfer beliefen sich die Zahlungen auch in Deutschland in den meisten Fällen auf über 100.000 Euro“, sagte der Lufthansa-Sprecher.

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