Panorama Dianas Tod verdrängt

91-96729115.jpg

London. Boxen und Gesprächstherapie hätten ihn gerettet, sagt Prinz Harry. In einem ungewohnt freimütigen Interview mit der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ spricht der Enkel von Königin Elizabeth II. erstmals ausführlich über seine psychischen Probleme, die der Tod seiner Mutter Diana mit sich brachte.

Harry war erst zwölf Jahre alt, als Prinzessin Diana im August 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. „Ich kann sicher sagen“, sagt Harry, „dass ich mit dem Verlust meiner Mutter alle meine Emotionen in den letzten 20 Jahren unter Verschluss gehalten habe und dass das einen ziemlichen gravierenden Einfluss nicht nur auf mein Leben, sondern auch auf meine Arbeit hatte.“ Der 32-Jährige litt an Panikattacken während offizieller Veranstaltungen. „Ich war mehrere Male“, so der Prinz, „ziemlich nah dran an einem kompletten Zusammenbruch.“ Sein Bruder William habe ihm geraten, professionelle Hilfe zu suchen. „Meine Art, damit umzugehen, war, den Kopf in den Sand zu stecken und mich zu weigern, an meine Mutter zu denken, denn warum hätte das geholfen? Ich dachte, das macht dich nur traurig und bringt sie nicht zurück.“ Oft habe er unter Aggressionen gelitten, enthüllte Harry, und sei „kurz davor gewesen, jemanden zu schlagen“. Er habe deshalb mit Boxen angefangen, „weil jeder mir sagte, dass es eine gute Art wäre, Aggressionen rauszulassen. Es hat mich gerettet.“ Noch hilfreicher seien die Sitzungen mit einem Psychotherapeuten gewesen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Teil eines ziemlich großen Clubs ist, wenn man erst einmal anfängt, darüber zu reden.“

x