Wirtschaft Heidelzement legt bei Absatz, Umsatz und Ergebnis zu

Der Zement- und Klinkerabsatz von Heidelberg Cement wies 2017 im Produktportfolio die größte Steigerungsrate auf.
Der Zement- und Klinkerabsatz von Heidelberg Cement wies 2017 im Produktportfolio die größte Steigerungsrate auf.

«Heidelberg». Zweistellige Zuwachsraten bei Absatz und Umsatz bescherten dem Baustoffkonzern Heidelberg Cement 2017 nach vorläufigen Zahlen einen Rekord beim operativen Ergebnis. Der Zuwachs geht vor allem zurück auf den Zukauf von Italcementi im Jahr zuvor. Detaillierte Zahlen wird das Unternehmen zur Bilanzpressekonferenz am 22. März offenlegen.

Dank des Italcementi-Zukaufs stiegen 2017 Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs deutlich. Der Erlös erhöhte sich zum Vorjahr auf 17,3 (2016: 15,2) Milliarden Euro. Dabei schmälerten Währungseffekte von unter dem Strich rund 311 Millionen Euro den Umsatz. Das Ergebnis kletterte nach den gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen auf 2,19 (Vorjahr: 1,93) Milliarden Euro, ein Plus von 13,5 Prozent, ein geringfügig geringerer Anstieg als beim Umsatz. Dabei fielen die Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe (Kies, Sand) und Transportbeton vor allem deswegen höher aus, weil der im Vorjahr erfolgte Zukauf des Wettbewerbers Italcementi im kompletten Jahr in die Bilanz einfloss. Im Vorjahr waren nur sechs Monate bilanzwirksam gewesen. Der Produktivitäts- und Effizienzzuwachs bei Italcementi habe – wie schon im Vorjahr – auch 2017 über den Erwartungen gelegen, unterstrich der Vorstandsvorsitzende Bernd Scheifele. Die Heidelberger hatten den italienischen Wettbewerber 2016 für 3,7 Milliarden Euro übernommen. Zum Ausblick auf das laufende Jahr sagte er: „In Anbetracht des insgesamt positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.“ Es habe zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen gegeben: ein Anstieg der Energiekosten, der verschärfte Wettbewerb in Schwellenländern wie zum Beispiel Indonesien, Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) sowie schlechte Wetterbedingungen, vor allem in den USA. Scheifele: „Trotzdem konnten wir unser Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs wie prognostiziert steigern.“ Dazu beigetragen habe auch die „konsequente Fokussierung auf Effizienz- und Margenverbesserungen“. Das Unternehmen hat seit Jahren zahlreiche Einsparungsprogramme laufen. Zudem wurden nach der Übernahme der Italiener deren Hauptsitz in Bergamo sowie zwei größere Niederlassungen in Paris und Brüssel geschlossen und gut 2500 Arbeitsplätze abgebaut. Das Einsparvolumen bei dem Unternehmen betrug über alles für das Berichtsjahr 513 Millionen Euro, teilte Heidelberg Cement weiter mit. Bis Ende des laufenden Jahres wurde es nun auf 550 Millionen Euro angehoben. Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns legte im Berichtsjahr um 22 Prozent auf 126 (103) Millionen Tonnen zu. Die Zuschlagstofflieferungen nahmen mit 305 (272) Millionen Tonnen um 12 Prozent zu. Auch die Menge des ausgelieferten Transportbetons wuchs, sie kletterte um 11 Prozent auf 47 (43) Millionen Kubikmeter. Heidelberg Cement werde auch 2018 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und von der fortgesetzten konjunkturellen Erholung in der Euro-Zone profitieren, sagte Vorstandschef Scheifele. „Unsere Programme zur Effizienz- und Margensteigerung werden auch 2018 konsequent fortgesetzt. Darüber hinaus werden wir die Digitalisierung entlang unserer Wertschöpfungskette vorantreiben“, kündigte er an. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 60.000 Mitarbeiter, davon über 1300 in der Kurpfalz.

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