Rheinland-Pfalz Pfälzer Franz Jung zum Bischof von Würzburg geweiht

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Der neue Würzburger Bischof Franz Jung (r) bekommt bei seiner Bischofsweihe und Amtseinführung im Dom von dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den Bischofsstab überreicht.

Franz Jung ist neuer Bischof von Würzburg. Er ist am Sonntag vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick geweiht worden. Die Zeremonie im Kiliansdom wurde von etwa 1500 Menschen begleitet.

Unter den geladenen Gästen waren etwa 30 Bischöfe aus Deutschland und der Welt. Zur Bischofsweihe kamen zudem die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). Vor dem Dom sowie in der Nachbarkirche Neumünster verfolgten zudem Hunderte Menschen auf Großbildschirmen die Liturgie der Bischofsweihe.

Jung - der Name soll Programm sein

«Er heißt nicht nur Jung, er ist auch jung und dynamisch, voller Hoffnung, wie sein Wappen sagt, und voller Energie», sagte Schick zu Beginn des mehrstündigen Gottesdienstes. Der bischöfliche Wahlspruch des neuen Bischofs lautet «spem ancoram animae» - eine Hoffnung als Anker der Seele. Der Anker sowie der fränkische Rechen finden sich auch im Wappen Jungs wieder.

Jung folgt auf Hofmann

Für den späten Nachmittag war eine Ansprache Jungs angekündigt worden. Der 52 Jahre alte Jung tritt die Nachfolge von Bischof Friedhelm Hofmann an, der im September 2017 von Papst Franziskus in den Ruhestand entlassen wurde. Danach hatte Weihbischof Ulrich Boom das Bistum übergangsweise geleitet.

Herzliche Worte in Richtung Speyer

"Nach fast zehn Jahren als Generalvikar in Speyer lässt du mich ziehen, lieber Karl-Heinz", sagte Jung sichtlich ergriffen in seiner Rede im Hinblick auf den anwesenden Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Neben ihm waren unter anderen auch Weihbischof Otto Georgens und Domkapitular Peter Schappert aus Speyer angereist. Der emeritierte Bischof Anton Schlembach, der seinen Lebensabend in einem Speyerer Seniorenheim verbringt, konnte nicht anwesend sein. "Ich hätte gerne Bischof emeritus Schlembach heute hier begrüßt, aber aufgrund seiner körperlichen Verfassung war dies nicht möglich", sagte Jung. Schlembach war früher Generalvikar in Würzburg und wurde dann Bischof von Speyer. "Heute ist es genau umgekehrt. Von daher ist es wieder ausgeglichen", sagte Jung lachend. Der emeritierte Bischof habe ihm mit auf den Weg gegeben: "Die Franken und Pfalz, Gott erhalt's".

Erste Weihe im Würzburger Dom seit 1924

Die Weihe Jungs ist die erste Weihe eines Diözesanbischofs im Würzburger Dom seit 1924. Weil der Dom im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde, mussten zwei angehende Bischöfe in eine andere Kirche ausweichen. Das Bistum Würzburg ist eines von sieben in Bayern. Mit der Amtsübernahme ist Jung der 89. Bischof von Würzburg und damit der oberste Seelsorger für etwa 755 000 Katholiken im Bistumsgebiet. (dpa/lby/ccd)

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