Zweibrücken Zweiter Anzug wirft Falten

Lars Scholly (beim Wurf) steuerte im Spiel gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler zwei Treffer zum 29:23-Heimsieg bei.
Lars Scholly (beim Wurf) steuerte im Spiel gegen die SG Gösenroth/Laufersweiler zwei Treffer zum 29:23-Heimsieg bei.

«ZWEIBRÜCKEN.» Normalerweise heißt es, das Beste kommt zum Schluss. Dieser Satz konnte am Samstag beim schwachen Oberliga-Handballspiel zwischen Tabellenführer VTZ Saarpfalz und dem Vorletzten SG Gösenroth/Laufersweiler getrost abgewandelt werden in: Das Beste war der Schluss. Nämlich der Schlusspfiff, der den Zweibrückern beim 29:23 (14:11)-Sieg zwei wichtige Punkte bescherte und ein wenig attraktives Spiel beendete.

Dabei hatte es für die Zweibrücker, die eine ordentliche Leistung abliefern wollten, gut begonnen – 3:0 nach drei Minuten. Die Routiniers Tomas Kraucevicius und Philip Wiese, deren individuelle Klasse am Ende den Ausschlag für den VTZ-Erfolg gab, und Moritz Baumgart hatten getroffen. Es lief nach Plan bis zum 6:2 (9.). Dann nahm Gösenroth/Lauferweiler eine Auszeit. Die VTZ hatte anschließend etwas Pech. Mit Schiedsrichterentscheidungen – das Gespann aus Gonsenheim erwischte einen genau so schlechten Tag wie viele Spieler – und Lattentreffern, die die Gäste in erfolgreiche Gegenstöße ummünzten. Nach 24 Minuten stand deshalb nur ein 10:8 auf der Anzeigentafel. Einen großen Bruch gab es im VTZ-Spiel, als Trainer Danijel Grgic Kapitän Wiese schonen wollte. Denn der zweite Anzug warf am Samstag erhebliche Falten. Dass die Jungs es besser können, haben sie schon bewiesen. Es sei ein Einstellungsproblem gegen vermeintlich schwächere Gegner, analysierte Grgic. „Wenn man ein Spiel gewinnt, ist man mit dem Sieg immer zufrieden. Mit der spielerischen Leistung meiner Mannschaft bin ich es heute aber nicht“, erklärte er dazu. Phasenweise zu pomadig, vor allem im Angriff, habe seine Mannschaft gespielt, kritisierte er. Das, eine ordentliche Leistung des SG-Torhütergespanns Jan Schneider/Martin Scherschlicht und das phasenweise schwache Abwehrverhalten der VTZ, die es SG-Spielertrainer Nicolae Florin-Cornel nach der Pause immer wieder ermöglichte, zu leichten Toren zu kommen, hielten die Gäste überraschend im Spiel. Jochen Tatsch, der nach dem Rücktritt des bisherigen Trainers Igor Domaschenko in der Winterpause die Mannschaft aus dem Hunsrück gemeinsam mit Florin-Cornel trainiert, bemängelte, „dass wir am Anfang – wie so oft – viel zu viel Respekt hatten“. Schnell sei sein Team ins Hintertreffen geraten, aber nach den Durchwechslungen bei der VTZ wieder zurückgekommen. Unzufrieden sei er nicht; obwohl die VTZ, als sie klar führte, sichtlich einen Gang zurückgeschaltet habe. Grgic brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Wiese wieder, der mit drei Treffern in Folge das 17:13, 18:13 und 19:13 (39.) erzielte. Immer wieder versuchten die Zweibrücker, ihren gut gedeckten Kreisläufer Vladislav Kurotschkin in Szene zu setzen. Das gelang nur selten, weil der meist von drei Abwehrspielern umringt war. Statt sich mehr aufs Werfen aus dem Rückraum zu verlegen, hielten einige Zweibrücker an dieser (diesmal wenig erfolgreichen Variante) fest. Kurotschkin war es aber, der nach 42 Minuten das 22:14 per Gegenstoß erzielte. Wenige Minuten später durfte Gösenroths Außenspieler David Scherschlicht nach Schiedsrichterbeleidigung vorzeitig duschen gehen. Nach dieser Aktion schien die VTZ das Spiel endgültig als gewonnen abgehakt zu haben. Sie gestattete Florin-Cornel bis zur 50. Minute vier seiner sechs Treffer, und plötzlich war die SG wieder auf 19:22 heran. Auszeit VTZ: Danach hielt Torwart Klöckner einige wichtige Bälle, und Tomas Kraucevicius fackelte im Angriff nicht lange, traf mehrfach. Da die Konkurrenz aus Illtal und Budenheim am Wochenende jeweils patzte, hat das VTZ-Team an der Spitze nun fünf Punkte Vorsprung. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Latz, Klöckner (ab 31.) - Kraucevicius (9), Mokris (1), Wiese (7) - Brauns, Baumgart (4) - Kurotschkin (4) - Scholly (2), Rifel, Schweitzer, Stauch (2) SG Gösenroth/Laufersweiler: Jan Schneider, Martin Scherschlicht (14. bis 47.) - Saam, Reuter (1), Löwen (2) - Stefan Hermann (2), Conrath (2) - Koch (1) - Eric Hermann, Friedrich (6/5), Luca Schneider, David Scherschlicht (3), Florin-Cornel (6) Spielfilm: 6:2 (9.), 10:5 (18.), 10:8 (24.), 14:11 (Halbzeit), 19:13 (39.), 22:19 (50.), 26:20 (54.), 29:23 (Ende) - Zeitstrafen: 0:1 - Rote Karte mit Bericht: David Scherschlicht (46., Schiedsrichterbeleidigung) - Siebenmeter: 0 - 5/5 - Beste Spieler: Wiese, Kraucevicius - Florin-Cornel - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Antosch/Stadelmeier (Gonsenheim).

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