Zweibrücken Zweibrücken: Senioren auf CDU-Stadtratswahl-Liste angesagt

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Auf einmal weit vorn: Herbert Beckmann (links). Politik ist nicht mehr die große Liebe: Evelyne Cleemann (Mitte). Guter, aber kein sicherer Platz: Verena Wilhelm (rechts).

Hintergrund: Bei der Stadtratswahl 2014 setzte die Union auf viele neue und junge Gesichter. Die Partei wechselt nun die Strategie und präsentiert für die Wahl im Mai eine Mischung aus nicht mehr Jungen und wirklich Jungen.

Die führenden Köpfe hüllen sich zwar in Schweigen. Doch nach und nach dringt nach außen, was sie in den Weihnachtsferien ausgeheckt haben: die Liste, mit der die Partei im Mai die Mehrheit im Stadtrat holen will. Wie die RHEINPFALZ erfuhr, sollen mit Sara-Kim Schneider (27) und Verena Wilhelm (ebenfalls 27) zwar zwei junge Frauen, die bisher nicht im Rat saßen, aussichtsreiche Plätze erhalten. Doch es gibt ein Aber: Die beiden sollen nicht so weit vorne auf der Liste stehen, dass ihr Einzug in den Rat ungefährdet ist.

Verdienter Senior ganz vorne

Weit vorn soll nämlich ein Senior stehen, der bisher nicht im Stadtrat saß, der aber ob seiner Verdienste den Sprung nun schaffen soll: der 64-jährige Rentner Herbert Beckmann. Er soll direkt hinter den beiden Fraktionsvorsitzenden Christoph Gensch und Christina Rauch auf Platz drei aufgeboten werden, wie die RHEINPFALZ aus Kreisen erfuhr, die der CDU nahestehen. Beckmann und seine Frau Gabriele leisten nach Angaben der Partei bei Wahlkämpfen die Hauptarbeit und verschaffen damit den Spitzenkandidaten – ob sie nun Gensch oder Gauf heißen – Luft und Zeit. Den Angaben zufolge verteilt niemand mehr CDU-Flugblätter als die Beckmanns. Und auch beim Plakate-Aufhängen seien sie die fleißigsten. Wenn hinter Beckmann dann Maren Müller, Pascal Dahler und Gertrud Schiller platziert werden sollen, dann stehen für die beiden 27-jährigen Sara-Kim Schneider und Verena Wilhelm höchstens Plätze ab Rang sieben zur Verfügung. Diese können für Neue nicht als sicher gelten. Derzeit verfügt die CDU über zwölf Sitze im Stadtrat – zwischen Platz sieben und 13 ist also nicht so viel Luft, dass eine unbekannte Kandidatin nicht so weit abrutschen könnte. Zumal mit Elisabeth Metzger, Gertrud Schiller, Thomas Eckerlein, Volker Neubert und Josef Reich Unionspolitiker auf den Plätzen bis zwölf rangieren, die ob ihrer Bekanntheit leicht Plätze gutmachen können.

Ehemaliger OB mit guten Chancen

Und auf Listenplatz 15 lauert mit Rolf Franzen im Rückraum ein früherer Bürgermeister der Stadt, der locker unter die ersten Zehn schießen dürfte. Schließlich ist der 66-Jährige in der Stadt bekannt wie ein bunter Hund. Wenn es stimmt, was die Spatzen pfeifen, dann werden zwei Unionspolitikerinnen aus dem Rat ausscheiden: Evelyne Cleemann und Judith Dahlhauser. Cleemann ist seit November 62 Jahre alt, sie gehört dem Stadtrat seit 20 Jahren an, wirkte als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und tat ihrer Union 2004 den Gefallen und trat aussichtslos und auf den letzten Drücker als Kandidatin der CDU zur Oberbürgermeisterwahl an. Innerhalb der Partei soll sie zuletzt bekundet haben, nun andere Schwerpunkte im Leben setzen zu wollen. Auch Judith Dahlhauser, sie ist 55 Jahre alt, will nach fünf Jahren im Rat politisch wieder kürzertreten.

Basis hat das letzte Wort

Ob Cleemann und Dahlhauser hinten auf der Liste stehen werden, damit sie voll wird, ist noch unklar. Bei einem Kreisparteitag Ende Januar will die CDU Nägel mit Köpfen machen und ihre Liste von allen Mitgliedern absegnen lassen. Wenn der Parteibasis der Vorschlag des Vorstands missfällt, hat sie die Macht, die Liste durcheinanderzuwirbeln. Allerdings ist das bei der CDU zumindest in den vergangenen 20 Jahren nie vorgekommen.

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