Zweibrücken Zwei Bundenbacherinnen sorgen für Furore

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VERDEN. „Das war mehr als überraschend“, sagte Jasmin Glahn mit Blick auf die deutschen Meisterschaften der Voltigierer in Verden. Mit ihrer Partnerin Mara Marschall belegte sie in der Doppelkonkurrenz den vierten Platz. „Wir hätten nie gedacht, so weit vorzukommen“, sagt die 20-jährige Großbundenbacherin, die in der Einzelkonkurrenz zudem Zehnte wurde.

Eine technische Panne verhinderte womöglich die ganz große Sensation. Denn am Freitag beim ersten Kürumlauf brach die Musik ab, das Duo setzte die Kür unbeirrt fort, musste aber Abstriche bei der Benotung hinnehmen. „Die CD hat zuvor immer funktioniert, auch beim Technikcheck gab es keine Probleme“, berichtet Mara Marschall. „Wenn das mit der Musik gepasst hätte, hätten die Richter vielleicht bei der Note höher gegriffen, dann wäre es knapp geworden. So ist das halt“, ergänzte die 21-jährige Homburgerin. Bronze ging mit der Gesamtnote 7,251 an Amelie Pichel und Janine Michels, Marschall/Glahn kamen auf 7,117. Enttäuscht sind die beiden deshalb nicht. „Wir wollten zwei gute Umläufe zeigen und unter die ersten Zehn kommen. Wir sind auf jeden Fall zufrieden“, meinte Marschall. 2015 musste das Doppel vom Reitverein Bundenbacherhöhe den Start bei den nationalen Titelkämpfen absagen, weil es kein Pferd hatte. In diesem Jahr half der Reitverein Ingelheim mit Poker aus. Der bekam für seinen souveränen Auftritt gute Noten, Longenführer Jürgen Köhler trug im Zirkel einen schicken schwarzen Anzug und sorgte für das i-Tüpfelchen bei zwei sportlich bemerkenswerten Auftritten der beiden jungen Frauen. „Ich habe das noch gar nicht richtig realisiert“, so Marschall, die von der Anlage und der Atmosphäre begeistert war. „Wir hatte auch einige Fans dabei“, bemerkte sie. Neben den Familien feuerten unter anderem die Heimtrainerin Sonja Blügel und weitere Voltigierer der Bundenbacherhöhe ihre Mädels lautstark an. Jasmin Glahn, die am Freitag ihren 20. Geburtstag feierte, absolvierte ein strammes Programm. Sie startete im Doppel, im Einzel und mit der Gruppe des RV Ingelheim. „Ich habe schon bei den Landesmeisterschaften gemerkt, dass es sehr schwer ist, mich zu konzentrieren. Es sind verschiedene Themen, auf die man sich einstellen muss. In Verden war es am Samstag körperlich am schlimmsten“, erzählte sie. Nach der tollen Doppelkür musste sie sich in ihrem Technikprogramm „zusammenreißen“. Es lief nicht ganz rund, dazu kam ein Ausreißer bei der Benotung, Glahn war nicht ganz zufrieden. Bei der Pflicht und im Technikprogramm sieht sie noch Steigerungspotenzial. Die Kür, die sie vor den deutschen Meisterschaften umgestellt hatte, funktionierte bereits am Freitag gut. Am Sonntag ließ es die angehende Studentin richtig krachen und zeigte die viertbeste Kür der Damenkonkurrenz. Mit der Note 8,442 erhielt sie die höchste Bewertung ihrer Karriere und rückte auf Gesamtrang zehn vor. „Das war schon mein Ziel“, sagte sie mit Blick auf ihr Abschneiden. Mit dem Team wurde sie Achte. „Wir hatten uns mehr erhofft“, räumte sie ein, doch diesmal spielte das Ingelheimer Pferd Nabucco nicht ganz mit. Mehr erhofft hatte sich auch Barbara Köhler von der PSG Voltigieren Zweibrücken. Nach einer gelungenen Pflicht und Platz 17 verlor die 29-Jährige in der ersten Kür an Boden und belegte am Ende Platz 26.

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