Zweibrücken Zu Fuß zum Waldfriedhof

„Mit Wehmut“ leitete Jürgen Kroh, Ortsvorsteher von Wattweiler, am Dienstag seine letzte Ortsbeiratssitzung. Auf der Tagungsordnung standen der gewünschte Fußweg zum Waldfriedhof, der Wettbewerb „Wattweiler blüht auf“, der Ortsmittelpunkt und das schnelle Internet.

Aus dem Ortsrat war der Wunsch gekommen, insbesondere für ältere Bürger einen Fußweg zum Waldfriedhof zu schaffen. Steffen Mannschatz vom Umwelt- und Servicebetrieb (UBZ) stellte drei Varianten vor, jede mit Vor- und Nachteilen. Variante eins über die Kirchhofstraße, an der Kugelfanghütte vorbei und durch den Wald würde keine Kosten verursachen, weil auf vorhandene Wege zurückgegriffen werden könne. Mit fast zwei Kilometer sei die Strecke für Senioren aber zu lang. Als Variante zwei schlug Mannschatz den Weg über die Straße „Im Wingert“ und nach scharfem Rechtsschwenk Richtung K1 vor. Variante drei, der Weg über die Straße „In den Pfaffenäckern“ und dann zur Abzweigung, sei am kürzesten. Sie sei aber steil, Stufen seien nötig. Zudem müssten die Fußgänger etwa 20 Meter auf der Straße laufen.

Thomas Körner (FWG) wies darauf hin, dass es bei dem Grünstreifen neben der teils mit Leitplanken versehen K1 ständig Probleme zwischen Spaziergängern und Autofahrern gebe. Daher war sich der Ortsbeirat einig, von der Unteren Verkehrsbehörde eine Stellungnahme zu fordern. In der konstituierenden Sitzung des Ortsbeirats im Juli soll über das Ergebnis berichtet werden. Hinsichtlich der Schutzmanschetten für die gefährliche K1-Kurve am Ortsausgang in Richtung Zweibrücken informierte Mannschatz, dass diese bis auf zwei Pfosten angebracht seien. Dort müsse erst ein Hasendraht vom Anlieger entfernt werden. Außerdem werde der Kaltasphalt, der als Notreparatur auf auf einem kleinen Teil der K1 ausgebracht wurde, ersetzt.

Die Bewertungskommission aus Edmund Brand (CDU), Hans Conrad (FWG) , Heinrich Damm (SPD) und Jürgen Kroh (CDU) hat die Sieger des Dorfwettbewerbs 2013 „Wattweiler blüht auf“ ermittelt. Die Ortsbeiratsmitglieder legten den 15. April als Tag der Preisverleihung fest.

„Die Ortsmitte hat deutliche Fortschritte gemacht“, freute sich Kroh. „Die Neugestaltung ist bald abgeschlossen.“ Den Bouleplatz habe man bereits ausprobiert. Die Bäume seien gepflanzt, sechs Bänke aufgestellt und zwei Leuchten installiert. Es müssten noch die seit einem Jahr vorhandenen zwei Spielgeräte platziert werden. Er informierte, dass in den nächsten Tagen ein Bauzaun aufgestellt werde, weil Grassamen eingesät wird. Wenn dieser angewachsen sei, könne der Bouleplatz offiziell genutzt werden. Kroh plant, im April zu einem Infoabend mit einem Boulefachmann ins Sportheim einzuladen. Der Bouleplatz sei nicht nur für Senioren, sondern auch für Jüngere gedacht. Irgendwann werde man die Mittelbacher herausfordern.

Kroh teilte mit, dass zurzeit Mitarbeiter der Deutschen Telekom Hausbesuche machten, um das superschnelle Internet mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 25 bis 50 Megabit pro Sekunde anzubieten. Der Ortschef erwähnte, dass die Telekom für die Stadt und die betroffenen Ortsteile in Vorleistung getreten sei und das Netz ohne Steuergelder installiert habe. Scherzhaft betonte er, dass die drei zusätzlichen Kommunikationsverteiler „Schulacker 1“, „Bliestaltraße 1“ und „Am Sandrech 8“ nicht dorthin gekommen seien, weil dort mehrere Ortsräte wohnten.

„Zicke Zacke Hühnerkacke“ heißt ein Brettspiel für Kinder. Kroh übertrug den Titel auf die Ablagerung von Hühnertrockenkot aus den Niederlanden, der vor wenigen Monaten für Ärger gesorgt hatte. Künftig soll dieser nicht mehr lange am Feldrand gelagert, sondern in kürzester Zeit unter die Erde gebracht werden. Dies sei mit dem Landwirt und Behördenvertretern so besprochen worden.

Am Ende der Ortsbeiratssitzung bedankte sich Kroh für die langjährige konstruktive Zusammenarbeit, sei es in der Zeit als Baudezernent der Stadt oder als Ortsvorsteher. Nach 35 Jahren aktiver Politik ziehe er sich nun zurück. Nach der Kommunalwahl 2004 habe er als Ortschef angefangen. „Die Mitglieder haben an einem Strang gezogen“, lobte er. Die Ortsbeiräte hätten keine Parteipolitik, sondern Politik für Wattweiler gemacht. Auch wies er darauf hin, dass altersbedingt mit ihm weitere Ortsbeiratsmitglieder wie Horst Rönisch (CDU) und Edmund Brand ausscheiden. Kroh zum Abschluss: „Vielen, vielen Dank!“

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