Zweibrücken Wolfi ist angekommen

Dank der konsequenten und liebevollen Erziehung von Hundetrainer Klaus Schmidt aus Hochspeyer ist Wolfi heute ein unauffälliger
Dank der konsequenten und liebevollen Erziehung von Hundetrainer Klaus Schmidt aus Hochspeyer ist Wolfi heute ein unauffälliger Hund. Er kommt ganz selbstverständlich mit in den Urlaub, freut sich auf Besuch und liebt es, mit seinen Hundekumpels herumzutollen.

Seit 2016 lebt Schäferhund Wolfi bei Hundetrainer Klaus Schmidt und seiner Lebensgefährtin Madeleine Ritter. Der heute etwa zwölf Jahre alte Rüde war bekannt geworden, weil er in Zweibrücken als bissiger Problemhund beschlagnahmt worden war.

Die Stadt Zweibrücken hatte damals über 40.000 Euro für Kost, Logis und Verhaltenstraining aufgebracht. Wolfi stand kurz vor der Einschläferung. Es schien, dass ihm seine Angriffslust nicht abzutrainieren war. Schließlich nahm sich der auf Problemhunde spezialisierte Klaus Schmidt seiner an. DIE RHEINPFALZ hat Wolfi besucht, um zu schauen, wie es ihm heute geht.

„Sein Start ins Leben war nicht so prächtig. Dort, wo er groß geworden ist, wurde er jahrelang an einer Kette gehalten und musste den Hof bewachen“, beschreibt Klaus Schmidt die ersten Lebensjahre des Rüden. In der Obhut des geprüften Trainers entwickelte sich Wolfi nach kurzer Zeit zu einem Hund, der heute völlig unauffällig lebt. Wolfi hat Umgang mit anderen Hunden und auch mit Kindern.

Das geduldige und fachkundige Training habe sich gelohnt, sagt Schmidt. „Wolfi hat grundsätzlich ein gutes Gemüt. Er war nicht sozialisiert worden und hatte wohl gelernt, Menschen gegenüber misstrauisch zu sein.“ Wenn jemand aggressiv gegen ihn war, konnte er wegen der Kette noch nicht einmal die Flucht ergreifen. „Was bleibt einem Hund da anderes übrig als die Zähne zu fletschen?“

Hunde sind soziale Wesen und brauchen Gesellschaft, so der Trainer. Damit Wolfi sich in seinem früheren Leben nicht zu Tode langweilte, habe er versucht, seine Kette durchzubeißen, erklärt der Fachmann. Deshalb seien seine Zähne ganz stumpf geworden. Klaus Schmidt war und ist streng mit Wolfi. Aber das müsse er sein, Konsequenz sei wichtig, betont der Hundetrainer. Bereits nach wenigen Monaten, Ende 2016, bestand Wolfi den Wesenstest, so dass er nicht mehr als gefährlicher Hund eingestuft wurde und keinen Maulkorb mehr tragen musste.

Seit Juli 2016 lebt Wolfi auf dem Privatgelände von Schmidt in Hochspeyer. Hier darf er seine Fähigkeiten als Wachhund ausleben. Bei Ausflügen oder auf Urlaubsfahrten ist er dabei. Und auch zuhause ist er nicht mehr alleine. Drei Hundekumpel, mit denen er spielen kann, leben mit auf dem Gelände. Oft kommen auch Leute zu Besuch. „Das mag Wolfi besonders, weil er dann viele Streicheleinheiten bekommt“, berichtet Madeleine Ritter. Ihr ist es wichtig, Wolfis Geschichte zu erzählen. „Gebt euren Hund nicht auf! Holt euch Hilfe bei denen, die wirklich Erfahrung haben“, verweist die Grundschullehrerin auf professionelle Hundetrainer.

Und noch ein Anliegen möchte Ritter weitergeben. „Holt auch mal Hunde aus dem Tierheim und nicht immer nur Welpen. Auch ein alter Hund braucht ein Zuhause!“ Bei „Dogstation24“ von Klaus Schmidt können auch Hunde vermittelt werden, die ein Zuhause suchen. Wolfi braucht keine Vermittlung mehr. Er ist angekommen. „Er kann für den Rest seines Lebens bei uns bleiben“, versichert Klaus Schmidt.

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