Zweibrücken Wenn Kita-Kinder Zeitungsausschnitte mitbringen ...

ZWEIBRÜCKEN. Der Drittliga-Absteiger kommt: Am Sonntag erwarten die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken den Tabellennachbarn TV Bassenheim (16 Uhr, Ignaz-Roth-Halle) zum Top-Spiel. Revanche für die Hinspielniederlage ist ein Ziel, die gute Heimbilanz verteidigen ein anderes.

„Bis auf die Partie gegen Tabellenführer Bascharage haben wir zu Hause noch kein Spiel verloren, das soll sich nicht ändern“, steht für SV-Trainer Martin Schwarzwald fest, der bis auf Amelie Berger, die für die Jugend-Nationalmannschaft im Einsatz ist, alle Spielerinnen an Bord hat. Auch Linksaußen Marion Weick ist wieder fit. „Diese Woche habe ich mich im Training mal wieder so richtig gut gefühlt“, bekennt sie. Ein Virus, den sie sich kurz vor Weihnachten eingefangen hatte, legte sie einige Wochen lahm. Bis dahin spielte sie ihre bislang beste Saison für den SV. „Mit Abstand“, sagt die 26-Jährige lachend. Seit der D-Jugend spielt die Zweibrückerin beim SV 64 Handball, hat in der Jugend im Rückraum gespielt, bei den Damen, weil Not an der Frau war, auf der rechten Außenbahn begonnen, ehe sie als Rechtshänderin auf die linke Seite wechseln durfte. Rhythmus, Form und neue Motivation finden, nachdem die Meisterschaft vorzeitig zu Gunsten von Bascharage entschieden ist, hieß es zuletzt für den SV und Weick. „Wir haben diese Woche noch mal als Mannschaft zusammen gesessen, und jede Spielerin hat klar formuliert, dass sie Platz zwei erreichen will“, erzählt Weick. Der Sieg in Püttlingen, „hat viel Auftrieb gegeben“, bestätigt sie. Im Hinspiel in Bassenheim war sie zehnmal erfolgreich. „Für mich lief es da ganz gut, die Mannschaft hat leider verloren“, erinnert sie an die 33:36-Niederlage beim spielstarken Drittliga-Absteiger. Der soll am Sonntag im Kampf um Platz zwei mit einem Sieg auf Distanz gehalten werden. Wenn sie wieder zehn Tore beisteuern könnte, dieses Mal aber zu einem Sieg ihrer Mannschaft, „wäre das natürlich klasse“, sagt Weick, die nach Ostern auch wieder beim Camp 64 im Einsatz ist. Kommende Runde wird sie wieder für den SV auflaufen. Zusätzlich übernimmt sie als Trainerin, im Gespann mit Philipp Serr, die weibliche B-Jugend. „Für mich eine ganz neue Herausforderung“, bekennt Weick, die nach einigen Umwegen doch noch ihre Wunschausbildung als Erzieherin absolviert und im Kindergarten „Weizenkorn“ in Niederauerbach arbeitet. „Die besten Kinder der Welt“, verrät sie lachend, dürfe sie dort betreuen. Die verfolgen durchaus die sportliche Karriere ihrer Erzieherin. „Einige bringen mir immer die Zeitungsausschnitte mit“, erzählt Weick. Am Sonntag heißt es für die Kindergartenkinder also wieder Daumen drücken. In den nächsten Wochen stehen Prüfungen auf dem Plan, im Juli endet die Ausbildung. Zweimal pro Woche war sie ausbildungsbedingt in Speyer. Die Zeit, die sie gewinnt, wenn Fahrerei und Schule wegfallen, wird sie dem Handball widmen, als Trainerin, Spielerin und den zwei Männern in ihrem Leben: Freund Aris Wöschler, der im Drittliga-Herrenteam des SV 64 spielt, und Hund „Paul“. (add)

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