Zweibrücken Tempoverschärfung klappt zum Auftakt

SV-Spielerin Lucie Krein (Mitte, hier von links in der Zange von Daniela Rößler und Bea Demski), machte ihr erstes Oberliga-Punk
SV-Spielerin Lucie Krein (Mitte, hier von links in der Zange von Daniela Rößler und Bea Demski), machte ihr erstes Oberliga-Punktspiel nach einem Kreuzbandriss. Sie spielte stark und erzielte zehn Treffer.

«ZWEIBRÜCKEN.» So hatten sich die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken den Saisonauftakt vorgestellt: Mit 38:22 (22:14) gewannen sie ihr erstes Saisonspiel am Sonntag zu Hause gegen den Aufsteiger TG Waldsee (die RHEINPFALZ berichtete gestern kurz). Vieles von dem, was sich die Zweibrückerinnen vorgenommen hatten, beispielsweise ein schnelleres Umschaltspiel, setzten sie um.

Das Spieltempo insgesamt, insbesondere auch mit welcher Geschwindigkeit gepasst wurde, bereitete den Gästen die größten Probleme. „Ich hoffe, jetzt konnten alle verinnerlichen, was es heißt, Oberliga zu spielen“, erwartet Gerd Götz, Trainer der TG Waldsee, dass seine Mannschaft aus dieser ersten Oberliga-Partie, die der SV klar dominierte, Lehren zieht. Auch Götz sah, dass seine Mannschaft über weite Strecken Probleme mit dem hohen Tempo hatte. Am schnellen Spiel nach vorne, aber auch am Rückzugsverhalten hatten die Zweibrückerinnen in der Vorbereitung intensiv gearbeitet. Für diese Trainingsarbeit belohnten sie sich gleich zu Spielbeginn: Die ersten beiden Zweibrücker Tore resultierten aus Gegenstößen. Lara Schlicker nutzte die erste Chance, die aus einem Ballgewinn der Abwehr resultierte, zum 1:0. Dem ließ kurz darauf Lucy Krein, gleichfalls per Gegenstoß, das 2:0 folgen. „Sah gut aus“, war auch die bekanntlich schnelle Ex-SV-Spielerin Amelie Berger, die jetzt in Leverkusen Bundesliga-Handball spielt, auf der Tribüne mit dem gezeigten Umschaltspiel zufrieden. Die Zweibrücker Abwehr hatte die Südpfälzerinnen gut im Griff, die bedingt durch das Tempo, das von Zweibrücker Seite ins Spiel gebracht wurde, oft sehr ungenau passten. Ging es doch mal Richtung Zweibrücker Tor, stand eine aufmerksame Daphne Huber zwischen den Pfosten. Die entschärfte mehrere freie Würfe. Mitte der ersten Halbzeit lag Zweibrücken deutlich und verdient mit 12:5 vorne. Das hatte auch Waldsees Torhüterin Carolin Claus, die Schwester des Zweitbundesliga-Spielers Dominik Claus, nicht verhindern können. „Über weite Strecken hat mir vieles schon sehr gut gefallen“, bestätigte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Aber es gab auch Phasen und Spielsituationen, in denen sich zeigte, dass der SV noch einiges an Arbeit vor sich hat. Aufmerksame Trainer anderer Oberliga-Vereine, die sich die Partie beobachteten, sahen zum Beispiel, dass Zweibrücken in der Deckung nach wie vor Probleme hat, das gegnerische Kreisspiel zu unterbinden. Waldsees wurfgewaltige Rückraumspielerin Bea Demski hatte hier oft ein Auge für die durchsetzungsfähige Daniela Rößler am Kreis. „Auch, dass die Abwehr inklusive Torhüterin die Würfe Bea Demskis nicht immer gut verteidigte, obwohl klar war, was sie macht, ist etwas, woran wir noch arbeiten müssen“, meinte Lydorf. In der zweiten Halbzeit, als bei den Zweibrückerinnen die Kräfte etwas nachließen, das Spieltempo nicht mehr ganz so hoch gehalten wurde, bereitete die TG-Abwehr unter der sehr guten Spielleitung der beiden Referees Stephan Frank und Axel Stolle aus Vallendar dem stehenden Angriff des SV 64 durchaus einige Schwierigkeiten. Dass Zweibrücken in den Schlussminuten das Tempo noch mal forcieren konnte, zahlte sich sofort in Torerfolgen aus. Insgesamt hatten Lydorf und die Fans viel Grund, sich zu freuen. Lara Schlicker gab das Gegenstoßtor so viel Auftrieb, dass sie auch wieder von der Außenposition traf. Zuletzt hatte es da etwas an Präzision gefehlt. Dennoch war „Schlicki“ der Pechvogel des Spiels. Mitte der zweiten Halbzeit musste sie nach einem Zweikampf mit einer Knieverletzung raus. Der Rückraum überzeugte mit einer agilen Lucy Krein, einer wurfgewaltigen Levke Worm, einer mutig Eins-gegen-Eins-Situationen suchenden Ina Sohns und der erfahrenen Katharina Koch, die Lücken in der TG-Abwehr gut erkannte. Was dieses Mal ungefährlich blieb, war bei Zweibrücken das Spiel über den Kreis. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber, Menzerath (ab 31.) - Sohns (4/1), Krein (10/4), Worm (7/1) - Schlicker (4), Wiegand (5) - Paquet - Koch (4) Pfeifer (1), Hartfelder, Birringer (1), Witzgall (2) TG Waldsee: Claus, Bickert (ab 19.) - Demski (5), Eckrich, Steffens (4) - Reichert (1), Schall (1) - Rößler (4) - Schwarz (4), Klapproth (1), Yilmaz, Keller (1), Walter (1) Spielfilm: 5:1 (7.), 10:3 (13.), 15:6 (19.), 22:14 (Halbzeit), 26:16 (33.), 32:17 (44.), 38:22 (Ende) - Zeitstrafen: 5:6 - Siebenmeter: 6/6 - 0 - Beste Spielerinnen: Krein, Worm, Wiegand - Rößler, Demski - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Frank/Stolle (HV Rheinland).

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