Zweibrücken SPD zu Tadano: Nicht der hilft am besten, der am lautesten schreit

Vor einer Betriebsversammlung in der Festhalle protestierten die Beschäftigten vergangene Woche gegen die Pläne des Kranbauers,
Vor einer Betriebsversammlung in der Festhalle protestierten die Beschäftigten vergangene Woche gegen die Pläne des Kranbauers, Hunderte von Angestellten zu entlassen.

Das drohende Aus für den Zweibrücker Kranbauer Tadano sei ein ernstes Thema und eigne sich „in keinster Weise für Wahlkampf-Taktik“, findet die Zweibrücker SPD. Sie sei dennoch nicht untätig.

Zweibrückens SPD-Vorsitzender Stéphane Moulin schreibt in einer Stellungnahme zu unserem Artikel „Wegen Tadano: Dörfer kritisieren Stadt-SPD“ in der Montagausgabe: Darin entstehe der Eindruck, die Zweibrücker SPD habe dem aktuell drohenden Stellenabbau bei Tadano zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Moulin weist das zurück: „Dies ist mitnichten der Fall. In einer schwierigen Situation wie dieser, hilft allerdings nicht unbedingt immer derjenige am besten, der als Erstes und am lautesten öffentlich schreit. Eine Zurückhaltung der Politik ist sehr häufig zunächst einmal angeraten und – wie auch in diesem Fall – meistens auch von den Gewerkschaften gewünscht.“

Dennoch bleibe niemand untätig: Die SPD habe schon ganz früh ihre Solidarität mit den Beschäftigten zum Ausdruck gebracht und dies dem Betriebsrat übermittelt. In der Haushaltssitzung des Stadtrats am Mittwoch habe er, Stéphane Moulin, als einziger Fraktionssprecher das Thema in seiner Haushaltsrede angesprochen und die Solidarität nochmals unterstrichen.

Pervin Taze habe es vergangene Woche bei einer Vorstandssitzung der Pfalz-SPD mit dem Vorsitzenden und rheinland-pfälzischen Arbeitsminister Alexander Schweitzer besprochen. SPD-Oberbürgermeister Marold Wosnitza sei von Beginn an eng in das Thema eingebunden, und die SPD-Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner stehe in Kontakt mit dem Betriebsrat und unterstütze ihn. „Unsere Sorge gilt den Beschäftigten bei Tadano und ihren Familien. Deshalb ist es wichtig, dass der Standort Zweibrücken und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Dafür gilt es, sich einzusetzen. Die SPD Zweibrücken tut dies, wo sie gebraucht wird“, schreibt Moulin.

Gegen Ende einer Versammlung der SPD Zweibrücken-Land war es am Freitagabend zu einer kurzen Diskussion gekommen, wie die SPD die Angestellten in ihrem Kampf um Arbeitsplätze unterstützen kann. Dabei wurde auch gefordert, die Stadt-SPD müsse sich hier öffentlich mehr engagieren. Der CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Gensch hatte die Tadano-Führung öffentlich kritisiert. Achim Scherer, SPD-Spitzenkandidat für die Verbandsgemeinderatswahl, fand: „Es kann nicht sein, dass sich die CDU da profiliert als Arbeitnehmervertreter.“

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