Zweibrücken Sparkasse Südwestpfalz macht Gewinn von 6,7 Millionen Euro

Die Hauptstelle der Sparkasse in der Pirmasenser Bahnhofstraße.
Die Hauptstelle der Sparkasse in der Pirmasenser Bahnhofstraße.

Die Sparkasse Südwestpfalz hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Gewinn von 6,7 Millionen Euro abgeschlossen, im Vorjahr waren es noch 6,87 Millionen Euro. „Bei einem anhaltend niedrigen Zinsniveau sind die Probleme eher größer geworden“, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende Rolf E. Klein, der betonte, dass aktuell aber keine erneuten Gebührenerhöhungen und Filialschließungen anstehen.

Klein sagte aber auch: „Man kann derzeit nur auf Sicht fahren.“ Es sehe momentan danach aus, dass das Zinsniveau bleibt wie es ist. Geld verdient habe die Sparkasse mit dem Kreditgeschäft, das sich erneut positiv entwickelt hat. Ausgeliehen wurden 1,52 Milliarden Euro, 81 Millionen mehr als noch im Jahr 2016. „Es wird viel investiert in der Region, in Neubauten von Privatleuten, aber auch in Industriehallen und Maschinen“, betonte Klein. Diese Tendenz werde sich wohl auch fortsetzen. „Es liegt viel in der Röhre“, sagte der 65-Jährige, der im Sommer in Ruhestand geht. Die Beratung spiele gerade bei der Kreditvergabe eine wichtige Rolle, weshalb die Sparkasse weiterhin qualifiziertes Personal für die Kundenberatung einstelle, obwohl insgesamt der Mitarbeiterstamm eher reduziert werden soll. Die Sparkasse beschäftigte am Jahresende noch 477 Mitarbeiter, darunter elf Auszubildende, im Vorjahr waren es noch 498. Nur noch 284 Mitarbeiter sind derzeit in Vollzeit beschäftigt. Die Kundeneinlagen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 26,2 Millionen Euro auf 1,78 Milliarden Euro erhöht. Der Bestand an täglich fälligen Geldern (1,2 Milliarden Euro) stieg um 95,6 Millionen Euro. Eine Entwicklung, die den Sparkassen-Vorständen angesichts einer Nullverzinsung wenig Freude bereitet. Vorstandsmitglied Peter Kuntz verdeutlichte, dass die Berater versuchten, die Kunden zur Wertpapieranlage zu bewegen. Der Zinsüberschuss ging im Jahr 2017 weiter zurück. Er lag mit 42,6 Millionen Euro 2,3 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau. Dennoch ist es der Sparkasse gelungen, den Bilanzgewinn mit 6,7 Millionen Euro fast zu halten. Dafür müssten die Geschäftsprozesse permanent verbessert werden, so Klein. Als erfreulich bezeichnete er gestern, dass die Sparkasse erneut viel Geld an ihre Träger ausschütten könne, zwei Millionen an den Landkreis, 400 000 Euro an die Stadt Zweibrücken. In einem RHEINPFALZ-Interview hatte Klein kürzlich betont, dass das längst keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Die Kundenentwicklung sei stabil, erklärte Klein auf Nachfrage. Er verwies auf aktuell 84 000 Girokonten, ähnlich viele wie im Vorjahr. Zugenommen habe die Frequenz im Kunden-Servicecenter, das telefonisch von 7 bis 22 Uhr erreichbar ist. Im Schnitt registriere die Sparkasse 500 Anrufer pro Tag. Vieles, was früher in der Filiale erledigt wurde, werde heute dort abgewickelt, von der Überweisung bis zum Dauerauftrag. Das binde 18 Mitarbeiter. „Wir waren mit die ersten im Land, die das ausprobiert haben, das war eine kluge Entscheidung.“ Im Vorjahr hatte die Sparkasse Südwestpfalz keine weiteren Filialen geschlossen. In Herschberg war ein Geldautomat abgebaut worden, in mehreren Zweigstellen wurden die Öffnungszeiten reduziert. „Die Kunden haben sich daran gewöhnt“, sagte Kuntz. Er verwies darauf, dass das Online-Banking nach wie vor im Aufwind ist. 52 Prozent der Kunden nutzten mittlerweile das Internet für Bankgeschäfte.

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