Zweibrücken Rechtsaußen trumpft auf

Gegen seine künftigen Mannschaftskollegen der HF Illtal zeigte Tobias Alt, was er draufhat: Neunmal traf er für den SV 64.
Gegen seine künftigen Mannschaftskollegen der HF Illtal zeigte Tobias Alt, was er draufhat: Neunmal traf er für den SV 64.

«ZWEIBRÜCKEN.» Als Illtals 14-facher Torschütze Marcel Becker am Samstag Sekunden vor dem Abpfiff des Oberliga-Spitzenspiels zwischen dem SV 64 Zweibrücken und den HF Illtal am SV-Tor vorbeiwarf, kannte der Jubel auf Zweibrücker Seite keine Grenzen. Der Fehlwurf besiegelte den 27:26 (13:13)-Erfolg des Tabellenvierten gegen den Tabellenzweiten.

Einer wurde besonders gefeiert: Rechtsaußen Tobias Alt. Der künftige Illtaler bestritt eine ganz starke Partie, verdiente sich den Respekt aller, in dieser für ihn nicht einfachen Partie für seinen aktuellen Verein alles gegeben zu haben. „Ich habe nach den ersten beiden Würfen gemerkt, dass es anfängt zu laufen“, schilderte der neunfache Torschütze, wie sich das Spiel ab Mitte der ersten Halbzeit entwickelte. 3:7 lagen die Zweibrücker nach 15 Minuten zurück. Geschuldet der Unsicherheit im Passspiel auf einigen Positionen und fehlendem Timing in den Abläufen. SV-Trainer Axel Koch nahm die Auszeit. Nach dieser traf Alt zum ersten Mal, verkürzte auf 4:7. Becker erhöhte auf 8:4 für Illtal, aber dann zahlten sich die personellen Wechsel, die Koch vorgenommen hatte, endgültig aus. Aus einer starken Defensive, hinter der Benny Berz gut hielt, entwickelte der SV ein konzentriertes Spiel nach vorne, schloss sauber die Angriffe ab und ließ Illtals Matchwinner vom Hinspiel – Torwart Robin Näckel – nicht 100 Prozent ins Spiel kommen. Das war ein Schlüsselfaktor, warum der SV das Spiel drehen und für sich entscheiden konnte. „Es ist einiges aufgegangen“, freute sich Koch. Angefangen von der Defensive mit einem starken Benny Zellmer, die die Konzentration über 60 Minuten hochhielt. Zusätzlich motivierte die Tatsache, dass bei den Illtalern Ex-SV-Spieler Patrick Bach am Kreis auftauchte, dessen Weggang nicht gerade die Überschrift „sportlich fair“ verdiente, Bachs frühere Mitspieler sichtlich. Till Wöschler warf blitzsaubere Tore, spielte stark. „War ein wichtiges Spiel“, sagte Wöschler zur guten Leistung lachend. Lukas Majbik war stark im Eins-gegen-eins, sorgte so für Unruhe. Das gelang auch Nils Wöschler, der angesichts der Personalnot auf SV-Seite aushalf. „Wir haben den stärksten Stand-by-Spieler der Liga“, lobte Philipp Hammann seinen Teamkollegen, der den SV zum Sieg dirigierte. „Ich grüble noch ein bisschen, warum wir dieses Spiel verloren haben“, sagte Illtals Trainer Steffen Ecker. Lange sei der Matchplan mit langen Kreuzungen aufgegangen. „Am Ende waren es Kleinigkeiten, die sich summierten, die Tatsche, dass wir zu viele Eins-gegen-eins-Duelle verloren haben, technische Fehler, Ballverluste in wichtigen Momenten“, sagte Ecker. „Tempo, Tempo, Tempo“, das Nils Wöschler, der lange in Manndeckung genommen wurde, immer wieder forderte, war ein Schlüssel zum SV-Erfolg. Nach dem 4:8 durch Becker (17.), traf Alt zum 5:8. Dann musste Tom Ihl, der gemeinsam mit Alt zur kommenden Runde nach Illtal wechselt, für zwei Minuten vom Feld. Illtal brachte den siebten Feldspieler gegen fünf Zweibrücker. Das bestrafte SV-Torwart Berz, hielt und traf ins leere Illtaler Tor. Jetzt begann die Alt-Show: 8:10, 9:10, 10:10 – dreimal Alt, dreimal keine Chance für Näckel. „Wir freuen uns auf ihn“, anerkannte Ecker Alts Top-Leistung „Die Aufstellung zu finden, war nicht leicht. Wegen der Wechselsituation, wegen der Verletzungen, Trainingsrückständen, aber die Jungs haben das hervorragend gemacht“, freute sich Koch, dessen Personalpuzzle nach Korrekturen aufging. Der SV machte die Big Points: 26:25 stand es, Zweibrücken vergab den Angriff. Den Abwurf spielte Illtals eingewechselter Torwart Alexander Dörr ins Aus. Einwurf SV, Tor Till Wöschler: 27:25. So spielten sie SV 64: Berz (1) Santarini - Oetzel, Majbik (3), Huber - Alt (9), Zellmer (2/1) - Sema - Till Wöschler (4), Schwarzer (2), Nils Wöschler (4), Ihl (2), Grieser HF Illtal: Näckel, 44. Dörr - Becker (14/6), Kiefer (1), Holz (6) - Guther, Mees (1) - Meisberger (1) - Bach (1), Kockler, Zeitz (1), Sebastian Hoffmann, Petö (1) Spielfilm: 2:3 (8.), 3:6 (14.), 4:8 (17.), 10:10 (23.), 13:13 (Halbzeit), 17:14 (39.), 20:16 (42.), 22:18 (44.), 22:21 (46.), 25:23 (54), 26:25 (56.), 27:26 (Ende) - Siebenmeter: 1/1:6/6 - Strafzeiten: 6:5 - Beste Spieler: Alt, Nils Wöschler - Becker, Hoffmann - Zuschauer: 550 - Schiedsrichter: Haas/Müller (Osthofen).

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