Zweibrücken Neunecker bläst ins Horn

Frühlingsklänge von Beethoven und spielt die weltbekannte Hornistin Marie-Luise Neunecker am Samstag um 19 Uhr in der Zweibrücker Karlskirche beim Villa-Musica-Konzert.

Neunecker kommt zusammen mit jungen Solisten der rheinland-pfälzischen Stiftung Villa Music. Auf dem Programm stehen Beethovens Septett Es-Dur op. 20, ein 45-Minuten-Werk. Mit dem Stück für Klarinette, Horn, Fagott und vier Streicher gelang Beethoven 1800 ein Sensationserfolg. Es blieb lebenslang eines seiner populärsten Werke, ist aber wegen der großen Besetzung selten zu hören. In Zweibrücken übernimmt der junge Geiger Timothy Brown den virtuosen Violinpart, Marie-Luise Neunecker spielt das Horn. Die Berliner Professorin, 1955 in Erbes-Büdesheim geboren, studierte erst Musikwissenschaft und Germanistik, dann Horn bei Erich Penzel an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. 1978 begann sie als zweite Hornistin an der Frankfurter Oper, ein Jahr später wurde sie Solohornistin bei den Bamberger Symphonikern. Weltberühmt wurde sie 1981 als Solohornistin im HR-Sinfonieorchester Frankfurt, denn sie war die erste Frau, die auf dem Horn international den Durchbruch schaffte. 1998 wurde sie Professorin an der Frankfurter Musikhochschule, seit 2004 lehrt sie an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“. Legendär ist ihre Einspielungen der großen Hornkonzerte von Mozart und Strauss. In Zweibrücken stellt Marie-Luise Neunecker noch zwei weitere Werke für Bläser und Streicher vor: das Londoner Trio Nr 4 G-Dur von Haydn, ein Quintett des deutschen Komponisten Matthias Glanert und ein Sextett der aus Oppenheim stammenden Komponistin Johanna Senfter (1879-1961). Marie-Luise Neunecker engagiert sich sehr für die Werke dieser fast vergessenen Schülerin von Max Reger, die im spätromantischen Stil komponierte. Das Konzert ist das jährliche Benefizkonzert des Lionsclubs Zweibrücken. Deren Präsident Peter Schiedermeier hofft auf einen guten Besuch: „Wir wollen den gesamten Erlös für die Nachmittagsbetreuung förderungswürdiger Kinder im Mehrgenerationenhaus zur Verfügung stellen. Das ist ein notwendiges und sinnvolles Projekt zur Unterstützung von Kindern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“ (adi)

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