Zweibrücken Im Party-Bus nach Hause

«BINGEN.» Danijel Grgic, Trainer des Spitzenreiters VTZ Saarpfalz in der Handball-Oberliga, hatte es prophezeit: Wenn seine Mannschaft so in der Abwehr steht wie zuletzt gegen Illtal, gewinnt die VTZ in Bingen. Die VTZ-Defensive stand grandios und brachte die Binger Angreifer am Sonntag beim 31:18 (16:8)-Erfolg zur Verzweiflung (wir berichteten kurz).

„Die wussten wirklich nicht mehr, wohin sie noch spielen sollten“, freute sich Grgic über die bärenstarke Defensivarbeit und zwei sehr gut haltende Torhüter. Ab der zehnten Minute war die Nummer eins, Yannic Klöckner, richtig im Spiel, ließ bis zur 40. Minute gerade mal noch sechs Treffer zu. Dann löste ihn Rouven Latz ab, und der bot gleichfalls eines seiner besten Spiele im VTZ-Trikot, schloss nahtlos an Klöckners gute Leistung an. Knapp sieben Minuten vermittelte die VTZ den Gastgebern das Gefühl, dass sie mithalten könnten. Bingens gefährlichster Angreifer Stefan Corazolla verkürzte auf 4:5. Dann galt offensichtlich auf VTZ-Seite die Devise: „Schluss mit lustig.“ Die Abwehr war agil, schob sehr gut und machte die Nahtstellen, die in den ersten Minuten noch offen waren, richtig zu. „Im Angriff haben wir sehr geduldig gespielt, wirklich auf unsere Chancen gewartet“, lobte Grgic auch die Offensivleistung. Der überragende Tomas Kraucevicius brachte die VTZ mit zwei Toren in Folge mit 7:5 in Führung. Spielmacher Martin Mokris, kongenialer Passgeber für seine Nebenleute, führte die Mannschaft von Torerfolg zu Torerfolg. Und die HSG-Abwehr war quasi machtlos gegen seine Pässe auf Kreisläufer Vladislav Kurotschkin. ,„Sehr gute Leistung“, heimste „Moki“ Lob vom Trainer ein. Schon gegen Illtal hatte der Regisseur clever die Fäden im Angriffsspiel gezogen. Diesmal traf auch der schnelle Linksaußen Richard Wilga, der gegen Illtal einige Fahrkarten geworfen hatte. Den Binger Torhütern flogen die Bälle serienweise um die Ohren. Was Grgic am meisten freute: „Ich konnte wechseln, ohne dass es einen Bruch im Spiel gab.“ So übernahm Lars Scholly beispielsweise die Arbeit im VTZ-Deckungszentrum, verschaffte Kapitän Philip Wiese die Möglichkeit zum Durchschnaufen. Wiese hatte die VTZ nach 18 Minuten mit 10:6 in Führung geworfen. Bereits da entschied sich die Partie vorzeitig. Denn Kurotschkin, Wilga und erneut Wiese bauten den Vorsprung in vier Minuten auf 13:6 aus, ehe Bingen durch den oft an den Kreis auflösenden Marcel Trierweiler beim 7:13 mal wieder zu einem Torerfolg kam. Und die VTZ ließ nicht nach. „Wir sind fokussiert auf unser Ziel“, bestätigte Grgic. Das lautet: ungeschlagen bis zum Saisonende bleiben. Wenn dann nebenbei noch die Meisterschaft rausspringt, „freuen wir uns“, sagte Grgic lachend, bevor es im lauten VTZ-Party-Bus nach dem Abpfiff nach Hause ging. Zwei Siege fehlen der VTZ noch zum Titel. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner, Latz (ab 40.) - Kraucevicius (9), Mokris (5/2), Wiese (3) - Brauns, Wilga (3) - Kurotschkin (9) - Scholly (2), Mohn, Stauch, Mägel Spielfilm: 4:5 (7.), 4:7 (10.), 6:9 (17.), 6:13 (22.), 8:16 (Halbzeit), 10:21 (40.), 14:26 (48.), 18:31 (Ende) - Zeitstrafen: 2:3 - Siebenmeter: 4/3 - 4/2 - Zuschauer: 90 - Schiedsrichter: Frank/Stolle (Vallendar).

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