Zweibrücken Gensch: Medien berichten nicht, was viele Menschen tatsächlich denken

Die CDU ehrte die langjährige Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (Mitte). Sie umrahmen (von links) Christian Gauf, Rolf Franzen
Die CDU ehrte die langjährige Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (Mitte). Sie umrahmen (von links) Christian Gauf, Rolf Franzen, Christina Rauch, Elisabeth Metzger, Pascal Dahler und Christoph Gensch.

Die Landtagsfraktion der CDU arbeite gut zusammen und stecke „keineswegs in einer elementaren Krise“. Das sagte der Zweibrücker Landtagsabgeordnete Christoph Gensch am Samstag beim Neujahrsempfang der Zweibrücker CDU.

Gensch, der selbst als möglicher Nachfolger genannt wird, sprach damit den kurz vor Weihnachten angekündigten Rücktritt von Fraktionssprecher Christian Baldauf an. Zu diesem Rücktritt hatten ihn Fraktionsmitglieder gedrängt. „Christoph Gensch betonte in seiner Ansprache an die Mitglieder die Geschlossenheit der Landtagsfraktion, kritisierte aber auch die suboptimale Außenkommunikation in der öffentlichen Darstellung“, teilte Pascal Dahler, CDU-Sprecher im Zweibrücker Stadtrat, nach dem Empfang am Samstag mit, zu dem 50 Mitglieder ins Sportheim der VB Zweibrücken gekommen waren. Er zitiert Gensch so: „Es gibt einen Veränderungsprozess in der Landtagsfraktion der CDU, und diesen werden wir in den nächsten Tagen bis wenigen Wochen zum Abschluss bringen. Die Zusammenarbeit in der Fraktion funktioniert aus meiner Sicht gut. Und glauben Sie mir: Wir sind auf einem guten Weg und keineswegs in einer elementaren Krise.“ Gensch habe deutlich gemacht, dass man sich mit Blick auf den Veränderungsprozess mehr auf die Chancen statt auf Gefahren konzentrieren sollte.

Veränderungen fordert Gensch auch im Gesundheitssektor: „Wir brauchen 65 Millionen an Krankenhausinvestitionsmitteln pro Jahr, 200 Medizinstudienplätze mehr, und wir sollten ein Landesgesundheitsamt gründen als Folge der Corona-Pandemie.“ Als gefährliche Entwicklung für die Demokratie sah Gensch, dass sich aus seiner Sicht eine immer größere Lücke auftue zwischen der Meinung, die in den Medien geäußert werde, und dem, was viele Menschen tatsächlich denken würden. Diese Fehlentwicklung müsse man korrigieren. Er erhoffe sich von der Partei mehr klare Haltung: „Wir als Union müssen uns positionieren. Und viel wichtiger: eine solche Position auch mal durchhalten.“

CDU ehrt Anita Schäfer

Die CDU ehrte zudem die langjährige Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer für ihre Arbeit im Deutschen Bundestag, dem sie über 20 Jahre angehörte. Der Kreisvorsitzende der CDU Zweibrücken, Bürgermeister Christian Gauf, stellte in seiner Laudatio besonders Schäfers Arbeit im Verteidigungsausschuss und ihre Bedeutung für den Bundeswehrstandort Zweibrücken heraus: „Es ist sicher nicht falsch, wenn ich an dieser Stelle festhalte, dass es den Bundeswehrstandort Zweibrücken vermutlich nicht mehr gäbe, hättest du dich in deiner mehr als 20-jährigen Mitarbeit im Verteidigungsausschuss nicht immer mit großen Nachdruck für diesen Standort eingesetzt.“ Doch nicht nur die Soldaten, sondern auch die vielen Zivilangestellten und deren Arbeitsplätze seien immer fest im Blick der Abgeordneten gewesen. Dass sie der Parlamentarischen Versammlung der Nato angehörte, sei ein Beleg dafür, dass Anita Schäfer bei der Bundeswehr ein Ansehen genossen habe wie kaum ein anderer Abgeordneter.

Gauf lobte zudem Anita Schäfers Arbeit im Tourismusausschuss und ihren Einsatz für den Flughafen Zweibrücken und die S-Bahn-Verbindung zwischen Zweibrücken und Homburg. Elisabeth Metzger, Pascal Dahler, Christina Rauch und Rolf Franzen ehrten die ehemalige Abgeordnete mit kurzen Anekdoten zu persönlichen Erlebnissen mit Anita Schäfer.

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