Zweibrücken Frauenstimmen verzaubern die Nacht

Zauberhaftes, überwiegend romantisches Liedgut stellte der Frauenchor Ex-semble unter der Leitung von Christoph Haßler am Samstag in der Pirmasenser Festhalle beim Festival Euroclassic vor.

Rund 400 Besucher erlebten mit dem von Franz Schubert 1820 vertonten 23. Psalm „Gott ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ den Einstieg des genial vorbereiteten Frauenchors mit einfühlsamer Klavierbegleitung von Daniel Heide, ehe es mit weltlichen Liedern weiterging. Bezaubernd anzuhören war da auch das A-cappella-Lied über den „Nachtzauber“ von Eichendorff in der Vertonung von Gustav Jenner 1887. Die gründliche Einstudierung der Lieder, die akzentuierte Aussprache und exakte Dynamik der 28 Sängerinnen zeigt die professionelle Arbeit von dem mit vielen Preisen ausgezeichneten Musiker und Chorleiter Christoph Haßler. Der international bekannte Chor kann auch auf gute Orchestermusiker zurückgreifen. So gesellten sich zum Frauenchor mit den „Vier Gesängen“ von Brahms die Harfenistin Sabrina von Lüdinghausen sowie das Ehepaar Hanna und Martin Grom mit ihren Horninstrumenten und begleiteten ergreifend schöne, romantische Lieder wie „Es tönt ein voller Harfenklang“ oder „Der Gärtner“. Danach trat die bekannte, mit einer herrlichen Sopranstimme ausgestattete Christina Landshamer auf die Bühne und sang, dezent von Daniel Heide am Klavier begleitet, aus Goethes „Faust“ – vertont von Fanny Hensel, der Schwester von Felix Mendelssohn – die herrliche Passage „Wenn der Blüten Frühlingsregen über alle schwebend sinkt“. Der Frauenchor fügte sich als Pendant ein und sang „Wenn sich lau die Lüfte füllen“. Die Altistin Ingeborg Danz, ebenfalls eine international bekannte Konzert- und Liedsängerin, trat zusammen mit der Sopranistin Christina Landshamer und mit der Klavierbegleitung Heides auf. Einzeln oder zusammen stellten sie verschiedene „Lieder und Duette“ von Johannes Brahms vor. Schön anzuhören war „Das Ständchen“ von Franz Schubert mit Ingeborg Danz, Chor und Klavier. Ein vom Frauenchor in Latein gesungenes „Ave Maria“ von Franz Biebl folgte. Dann wechselte die musikalische Richtung. Aus den „Sieben Zaubersprüchen“ des zeitgenössischen Musikers Wolfram Buchenberg wurden in abgehackten Tönen und im Sprechgesang „Schatten eines Echos beschworen“; außerdem wollte man „einen Mann loswerden“ mit dem Liedschluss „alter Sack“. Versöhnlicher ging es a cappella weiter mit „Kein schöner Land in dieser Zeit“ und einem modernen, mit rhythmischem Klatschen und Bewegen der Sängerinnen umrahmten Lied „The Joiku“ von Luuka Linkola, ehe nach langem Applaus der Besucher das bekannte Wiegenlied „Guten Abend, gut’ Nacht“ als Zugabe mit Chor, Solistinnen und Klavierbegleitung den Konzertabend beendete.

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