Pirmasens Euroclassic: „Stimmen des Nordens“ aus Dänemark und Finnland

Ein nordisches Künstlerkollektiv beschwört Naturmächte und Mythologie auf die Bühne.
Ein nordisches Künstlerkollektiv beschwört Naturmächte und Mythologie auf die Bühne.

Festhalle statt Open Air: Mit den „Voices of the North“ gastiert das Festival Euroclassic am Samstag in Pirmasens. Außerdem soll es eine Live-Schalte nach Finnland geben.

„Letzte Nacht träumte ich einen Traum, von Seide und Noblesse, von einem Gewand, so leicht, so glatt, die Strahlen der Sonne reflektierend, von der vor mir aufziehenden Morgendämmerung“, heißt es in einer dänischen Volksweise, die im Jahr 1350 entstand. Mit den poetischen Zeilen dieses ersten skandinavischen Liedes, das jemals in Runenschrift in Stein gehauen wurde, begeben sich die dänischen Vokalkünstler der Dopplers gemeinsam mit Solisten des internationalen Gesangsprojekts Voices of the Globe auf eine epische wie musikalische Reise.

Die zitierte Weise übersetzen die Ensembles für ihre Performance in zeitgenössische Musik und Bewegung. Über Länder und Seen und durch Wälder und Wiesen sind die Musiker den Naturelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft auf der Spur. Und durch das fünfte Element vereinen sich Mensch und Natur in einer mythologischen Geschichte über Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht auch Zukunft, meinen die Künstler. So soll das Publikum die wechselnden Stimmungen der menschlichen Natur sowie den Klang der Kultur, den Blick in die Dunkelheit und den apokalyptischen Durchbruch erfahren.

Schulchor sagt ab

Während der Show wird es eine Live-Schalte zu dem Popchor Kipinät in Finnland geben, die auf eine Leinwand projiziert wird. Die Sänger werden per Stream ein eigenes Stück präsentieren Abgesagt wurde der geplante gemeinsame Auftritt mit dem Kammerchor des Pirmasenser Immanuel-Kant-Gymnasiums. Grund dafür ist der aktuelle Corona-Hygieneplan für Schulen in Rheinland-Pfalz . Demnach müssen die Schüler in den ersten beiden Wochen nach den Ferien Masken anlegen. Singen mit Masken sei zwar möglich, aber habe bei einer folkloristischen Darbietung nur wenig Sinn, meint Volker Christ, der Leiter des Kammerchors. Die Enttäuschung bei seinen Schützlingen sei nun ziemlich groß, sagt Volker Christ. Denn immerhin habe sich die Gruppe monatelang auf den besonderen Auftritt vorbereitet: Sie hätten Seite an Seite mit Profis aus Skandinavien gesungen. Laut Christ war keine Asnaheregelung zu bekommen.

Kulturell und interkulturell

Vang-Pedersen, Chorleiterin des Ensembles Dopplers, hat eine spezielle Methode zur Inszenierung entwickelt, die sie Konzertdesign nennt. Ihr Ziel: das kulturelle sowie interkulturelle Verständnis durch Gesang zu fördern. Mit den Dopplers hat sie ein Repertoire an Kompositionen erarbeitet, die von den Musikern selbst geschrieben wurden.

Karten, neuer Ort

Das Konzert am Samstag, 4. September, 20 Uhr, wird aus technischen Gründen (Probleme mit der Bühne) vom Joseph-Krekeler-Platz in die Pirmasenser Festhalle verlegt. 350 Besucher dürfen kommen. Es gibt (Stand Donnerstagnachmittag) noch etwa 100 Karten. Der Eintritt kostet 20 bis 25 Euro. Telefon: 06331/842352, E-Mail: kartenvorverkauf@pirmasens.de. Reservierung ist erwünscht.

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